augenlied,
auglied
(ersteres etw. häufiger), in zwei Nürnberger Quellen:
augeng(e)lied,
bei :
augglied,
das
; -(e)s/-e
und -er
, auch -Ø
;1.
›Augenlid‹.Belegblock:
Mein andlitz ist geschwollen von weinen / Vnd mein augenliede sind vertunckelt.
Ebd.
Spr. 6, 25
: LAs dich jre schöne nicht gelüsten in deinem hertzen / vnd verfahe dich nicht an jren Augenlieden.
dy zwey awglider mach jn dy v̈berbleibetten zwei firteil zw d h ob vnd vnder dem apfell.
Ir oͮglider eben und schlecht, | Ǎn allen bresten, wol gerecht.
Gluraug (das) Vbersichtig / der bocks augen hat / das ist / wenn das augglid den augsternen halb deckt / als ob einer die augen halb offen hette.
2.
›Auge (als Sehorgan)‹; Metonymie zu 1.Belegblock:
Sein augen sehn mit vleis hernider, | Vnd sein scharffsichtig augenlieder | Pruͤfen die menschen kinder all.
Las deine augen stracks fur sich sehen / vnd deine augenlied richtig fur dir hin sehen.
Sein haubt geneigt | Lag auff der prust her niden, | Mit offen mund verschidenn | Und seren augen glidenn.
seine augen | Glide an laugen | prufen Die menschen kinder fein.