aufstrecken,
V.
1.
›etw. emporheben, emporrichten, emporstrecken‹; speziell von den Fingern in Zusammenhang mit der Eidesleistung und von den Händen in Demuts- und Bitthaltung gesagt; von Pflanzen: ›emporwachsen‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Syntagmen:
das seil, die hand / stirn, den kopf a.
;
staude sich a.
;
aufgestrekte finger / hände.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Die Moren werden in der eil, | [...] | Zuͦ Got anlauffen wolgemuͦt, | Mit auffgestreckten henden guͦt.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz ist [...] ain staud, diu sich gerihts aufstreckt sam ain gert.
2.
›jn. strecken, foltern‹;
zu  2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Fuchs, Murner. 4 Ketzer
3976
(˹wohl
Straßb.
˺
1509
):
Do er bey beyden bischoͤffen was | Vnd man den doctor strecket vff, | Do legt er einen finger vff | Sein beyde lefftzen.