aufspringen,
V., unr. abl.
1.
›in die Höhe springen, aufspringen, sich plötzlich erheben; aufstehen; sich rühren, bewegen (vom ungeborenen Kind)‹.
Phraseme:
j. (jm.) aufspringen
›j. (jm.) zu Diensten stehen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Gegensätze:
 18,  1.
Syntagmen:
j. vom sessel a., j. von freude
(mehrmals) /
zorn a.
;
gegen jm. a.
›auf- und auf jn. losspringen‹,
an jm. a.
›an jm. hochspringen‹ (wie Hunde).
Wortbildungen:
aufsprung
1.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
So bald ich deinen Gruß habe vernommen, | Das Kindt in meinem Leib ist auffgesprungen.
Luther. Hl. Schrifft.
Apg. 14, 10
(
Wittenb.
1545
):
sprach er [Paulus] [...] / Stehe auffrichtig auff deine Füsse. Vnd er
[Lahmer]
sprang auff vnd wandelte.
Pyritz, Minneburg
3478
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Uff springen und hupfen | Sehe man mich in freuden luften.
Roloff, Brant. Tsp.
1798
(
Straßb.
1554
):
Springt BALENICUS auff von zorn.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Wa ains
[Tier]
das ander úberwand, | Das erholte sich zehant | Und sprang uf vil balde wider | Und warf och sinen gesellen nider.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
daz únser herr Lazarum hiess uf stân, und er zehant uf sprang mit den banden.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
93, 32
(
tir.
,
1464
):
da si die wort hörtten von den czwelfen, da sprungen si als pald auf [...] als die grimmigen schebigen hunt.
Froning, Alsf. Passionssp.
5095
;
Sappler, H. Kaufringer
5, 260
;
11, 517
;
Maaler 36v-;
Rot
347
;
Dietz, Wb. Luther ;
2.
›(ein weibliches Tier) bespringen, decken‹; Spezialisierung im Anschluß an 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, .
Wortbildungen:
aufsprung
2.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Auffsprung / Als wenn ein hengst auff ein stuͦten springt.
Schweiz. Id. (a.
1677
).
3.
im Anschluß an 1 in mannigfachen Ütr., z. B. vom Herzen, von ansteigenden Flüssen, von Quellen, von Bäumen, von aufkommender Sprachenvielfalt, gesagt, je nach Ütr. dann: ›heftig schlagen; ansteigen; aufquellen; aufschießen; aufkommen‹.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Zu jhr [Maria] mein Hertze auffspringt.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Do von vor freud auff sprang | Das hercz in irer prust.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
sich ufwert mit spilnden ogen, [...], mit ufspringendem herzen.
Chron. Köln (
rib.
,
um 1400
):
do was ein grois gewesser, dat der Rin also ho up sprank ind alle wasser.
Gerhardt, Meister v. Prag
57, 11
(Hs. ˹
nobd.
,
1477
˺):
das wasser das ich (im) gib wirt ein aufspringender prun in das ewige leben.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Salix haizt ain weid und ist als vil gesprochen als ain springerinn, dar umb, daz der paum snell auf springt und wechst.