aufspannen,
V.,
in der Mehrzahl der diesbezüglich interpretierbaren Belege unr. abl.; im Part. Prät. auch regelmäßig.
1.
›etw. durch Auseinanderziehen, Dehnen ausspannen, etw. spannend befestigen, etw. aufspannen‹; ütr.: ›etw. hinauszögern‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4, ; (zur Ütr.:)  18.
Syntagmen:
das garn / (ge)zelt / tuch, die fane / hand / haut a.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Hes. 26, 5
(
Wittenb.
1545
):
[ich] wil einen blossen fels aus jr machen / vnd zu einem Wehrd im meer / darauff man die fisschgarn auffspannet.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Dem wart gespannet auff daz zellt.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Do wart zem erst sin lingú hant | Mit ainem nagel uf gespant.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
daz sin gezelt alles was von golde, und warent dú sail sidin da mit man es uf spien.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
in die mit des gezeldes das auffgespannen hette dauid.
Goldammer, Paracelsus.
4, 292, 6
(
1530
):
es wird nit vil barmherzigkeit do sein werden, nit vil verzugs noch aufspannen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sein [track] flügel sint häutein, reht als ain grôzeu haut auf gespannen sei in der weis sam diu fledermaus flügel hât.
2.
›etw. durch Anziehen spannen‹; ütr.
die kräfte a.
›die Kräfte auf etw. hinrichten, auf etw. hin ausrichten, konzentrieren‹.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
, Hs.
1359
):
als alle des menschen krefte stont uf gespannen nach Gotte.
alle die krefte uf spannen, als der einen bogen harte spannet als er verre schiessen wil.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
11, 11
(
tir.
,
1464
):
si spienen auf ire pögen wider in [...] vnd lëgten darauf die geschös des todes.
Hulsius
Q iijr
.