aufschiessen,
V., unr. abl.
1.
›etw. (z. B. einen Graben) aufwerfen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  3.

Belegblock:

Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1494
):
mit einem graben tiffer, wenn ein mann mit einem spat aufgeschyesen mag.
2.
›etw. hoch aufschichten; hervorragen, herausragen (z. B. von Felsen)‹.

Belegblock:

Helm, Maccabäer (
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
sazte er von steinen | umme die starke sule groz, | die er da beneben uf schoz.
Ziesemer, Proph. Cranc, Jes.
57, 5
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
di ir opphirt uwir kyndelin in den vlyzen, under den ufgeschossenen steynruschen.
3.
›schnell wachsen, gedeihen, emporschießen, hoch aufschießen‹; auch ütr.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  7 (letzteres zur Ütr.).

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Der reboc hoch begunde | Wachsen creftlich und wart groz. | Nach deme als er ufschoz | An groze.
Luther. Hl. Schrifft.
Jes. 53, 2
(
Wittenb.
1545
):
er
[Gottes Knecht]
scheusst auff fur Jm / wie ein Reiss / vnd wie eine Wurtzel aus durrem Erdreich.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
die Christliche Kirche [...] mus durch viel truͤbsal auffschiessen / herfuͤr brechen vnd auffkommen.
Stackmann u. a., Frauenlob
1, 13, 13
(Hs. ˹
alem.
,
14. Jh.
˺):
ich [Maria] bin uf geschozzen als ein luftic cederboum.
Maaler (
Zürich
1561
):
Hoch Aufschiessen / Jn die hoͤche wachsen.
Rot
287
(
Augsb.
1571
):
Ein Juͤngling / ein Junger auffgeschoßner mensch / spruͤssel.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
crescere homines ‘wachsen, aufschiessen’.
4.
›auftauchen, oben schwimmen (ütr.)‹.

Belegblock:

Dietz, Wb. Luther .
5.
›etw. aufsprengen, aufbrechen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 3.

Belegblock:

Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
diu sloz si do entslûzen, | die tur si ouf schuzen, | in daz gewelb si drungen.
6.
›etw. (z. B. Schützenpreise) durch Schießen aufbrauchen‹.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a.
1465
).