aufschütten,
V.
1.
›(Flüssigkeiten) auf-, eingießen; (Getreide) in den Mahltrichter, (Trauben) auf die Kelter schütten‹; ütr.: ›etw. zur Sprache bringen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5, ,  2.

Belegblock:

Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1484
):
ob das semelmel zu gross gemalen wurd und wider aufscheutens bederft.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1523
, Hs.
A. 17. Jh.
):
das dieselbigen mülner ainem gesessenen [...] sollen aufschütten nach dem nächsten so auf der mühl geht.
2.
›etw. (z. B. Getreide) lagern, speichern‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  2.
Syntagmen:
gerste / korn / weizen / getreide a.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
1, 199, 16
(
preuß.
,
1412
):
keyn gast sal keynerley getreyde off dem lande keuffen noch offschutten.
Ebd.
2, 222, 6
(
1440
):
das dy stede den landluten gunnen sullen ir getreide offczuschutten in den steten.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
2. H. 15. Jh.
):
of irre einich broitkorn vur sich und sin degelichs gesinde upschudden wulde, dat mach und sall hei doin.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 41, 35
(
Wittenb.
1545
):
samle alle Speise der guten Jare [...] / Das sie Getreide auffschütten in Pharao kornheuser zum Vorrat.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
40, 30
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Es ist auch gutt, das, wann man das getreydicht aufschütten will, es man zuvorn wohl reinige.
Ebd.
152, 40
:
wann die scheidere den weizen aufschütten [...], sollen sie den after mehr nicht dann zum meisten sex mal aufschütten und mahlen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
108, 1
(
nobd.
,
um 1540
):
solle der hecker sein gut
[Weintrauben]
aufschütten und auskalteren.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1310
/
12
):
wirt er uͤberredet, daz er ez auf schuͤtt, so ist daz chorn des rihters.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 162, 24
;
Loesch, a. a. O. ;
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
38, 3
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 257
;
3.
›(Gräben) ausheben, aufwerfen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
haben die Römer [...] ein landwer mit aufgeschütten gräbn und aufgeworfner wer [...] gemacht.