aufreiben,
V., unr. abl.
1.
›die Hand gegen jn. erheben, jn. bedrohen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Syntagmen:
auf / wieder jn. a.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
E. 17. Jh.
):
Wer auf einen aufreibt zu schlagen, zu wandl 1 ℔ pfening.
2.
›jn. töten, physisch vernichten; (Gruppen) militärisch schlagen, aufreiben‹.

Belegblock:

Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
richtete dieser Agiri eine Meuterey vnnd Auffruhr an [...] vnd bekam die Vberhandt so weit / daß er Osuam vnnd seinen gantzen Anhang zu letzt auffrieb.
Luther. Hl. Schrifft.
2. Kön. 13, 17
(
Wittenb.
1545
):
du [Joas] wirst die Syrer schlahen zu Aphek / bis sie auff gerieben sind.
Ebd.
Jer. 10, 24
:
Züchtige mich HERR / Doch mit masse / vnd nicht in deinem grim / Auff das du mich nicht auffreibest.
Ders., WA (
1535
):
Man sol wol sehen, welcher den andern auffreibe.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
gedachte er / ihme mit seiner gantzen Macht unterwegs vorzuwarten / und ihn also mit seinem haͤufflein aufzureiben.
Ralegh. a. a. O. ;
Dietz, Wb. Luther ;
3.
›etw. durchbringen, verprassen, aufbrauchen; etw. gierig aufessen, verschlingen‹.
Syntagmen:
den acker, die matte, das gut, eine summa geldes, das kalb, die nieren a.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Dilapidare Vergeuden hindurch richten verschwenden verschlaudern verschlemmen verdemmen verzeren auffmachen verthuͦn auffreiben verzechen verprauchen herdurch bringen herdurch schlahen verbrassen vffwenden verschwelgen vertoͤsen.
Lichtenstein, Lindener. Katzip. (o. O.
1558
):
daß [kalb] er [meßpfaff] biß auff die bain auffrib, die er nit zernagen kundt.
machet sich der guͦtte knab uber die nieren und reibt sie auff.
4.
›etw. durch Reiben aufrauhen, aufkratzen, auffrischen, neuer aussehen lassen‹.
Phraseme
hierher (?):
das härlein a.
›jn. vollständig ausnehmen, jn. rupfen‹ (Ausdruck aus dem Badewesen).
Bedeutungsverwandte:
, vgl.  1.
Syntagmen:
aufgeriebenes tuch.

Belegblock:

Fuchs, Murner. Geuchmat
1074
(
Basel
1519
):
So suffer handt sy es [haͤrlyn] vff geryben.
5.
›mit einer Frau schlafen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 6.

Belegblock:

Spanier, Murner. Narrenb.
10, 31
(
Straßb.
1512
):
Kem der münch für vnser thür, | Myn frow thet mir dann nymmer guͦt! | Den rigel für! botz ferden bluͦt!’ | Wie solt der münch ein frow vff ryben?
Chron. Augsb. f. (
schwäb.
,
v. 1536
):
o lieber, gang hin und reib die magt wol auff, wol ließ sie sich so geren auffreiben, ich thar sie nit auffreiben, ich sorg, sie sag es meinem weib.
6.
›gegen etw. aufbegehren, gegen etw. hetzen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Syntagmen:
frefnes a.
(subst.)

Belegblock:

Schweiz. Id. (a.
1533
).
7.
›jm. etw. zu dessen Nachteil aufdrängen, aufnötigen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  5.
Syntagmen:
jm. etw.
(z. B.
geld / getreide / schlechte pfenwerte / waren
)
a.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a.
1613ff.
).