aufreden,
V.
1.
›jm. etw. einreden, jn. in zudringlicher Weise von etw. überzeugen, jn. zu etw. beschwatzen, aufstacheln‹.

Belegblock:

Fischer, Folz. Reimp.
10a, 64
(
Nürnb.
,
um 1480
/
81
):
Der pawr sprach: ‘der mich des aufret! | Solt ich genüber allter stan, | So müst ich do ein platten han’.
Sappler, H. Kaufringer
15, 10
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
als noch mänig fraw wol kan | aufreden ain ainfaltigen man | mit mangerlai hand gscheidikait.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
um 1495
, Hs.
1565
):
ob einer [...] wär die ain dienstpotten aufredet umb käs schmalz.
2.
›jn. aufhetzen, zu etw. anstiften‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, .

Belegblock:

Enders, Eberlin (o. O. [
1526
]):
welich lose buͦben das ainfaͤltig voͤlcklein auffredten, sie solten mit gewalt fuͤr das rathauß ziehen, die herrn weren vntrew.
3.
›jm. jn. aus einem Dienstverhältnis abwerben; jn. von jm. weglocken, jm. jn. abspenstig machen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  34, (s. v.  2), (s. v. ); vgl.  23,  2,  2.

Belegblock:

Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1512
):
so sall keine meyster durch sich, seine hausfrawe oder yemannts annders keinen knecht uffreden oder abespannen.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Abspenstig machen. Einem sein Weib / Kind / oder Ehehalten auffreden / abhendig machen / vnd entfuͤhren.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
M. 16. Jh.
):
wen ainer dem andern die dienstpotten auf- oder abret.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
4.
›jm. schmeicheln‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  33.

Belegblock:

Karnein, de amore dt.
87, 9
(
moobd.
,
v. 1440
):
er wolt sy sunst aufreden vnd geüden, oder er wolt sy schatzn zu ainer vnclugen thörin.
5.
›jn. rechtfertigen, verteidigen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (V.) 23.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1499
):
will im der dorfrichter den nicht antwuertn nach ires aigen gerechtigkait oder wolt in aufredn oder dovon helfn.