aufrürig,
Adj.
1.
›lärmend, ruhestörend‹; im Syntagma
a. werden
›in Zank, Streit geraten (von Einzelpersonen)‹;
vgl.  1,  2.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1525
):
die Beschigkten Burger, ßo mith dem Burgermeister Westfale uffrurigk gewurden.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1491
):
mercklich muͦtwillenn by nacht vnd naͤbell mit vngehurem geschrey, geleuff vnd vffruͤrigem anzeugenn.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
daß zwenn oder mehr in den purkfridt unainß oder aufrierig wurden.
2.
›aufständisch, im Aufstand befindlich; aufrührerisch (von der Haltung)‹;
Syntagmen:
(
gegen jn.
)
a. werden
›sich (gegen jn.) erheben, in den Aufstand treten‹,
die gemeine a. machen
;
a. wieder die herschaft
;
a. bauer / lerer / lügner, a. stat, a. fürnemen / lied / wort.
Wortbildungen:
aufrürigkeit
(a. 1526).

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1490
):
daß der schwebisch punt und marggrave Friderich mit ine gegen dem bischof zu Speir umb Catharine anno ec. 90 aufrurig worden.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Damit man sol den buntschuͦ schmieren, | Vnd ein fridsam Christlich gemein | Damit vffrürig mecht allein.
Dem ewangelium auch vil brist, | Ja wa es nit vffrierig ist, | Vnd hilfft vnß stifft vnd kloͤster brechen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Dise aus dem zorn gottes waren aufrüerig wider ir herschaft.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
83, 4
(
tir.
,
1525
):
ligt daz gericht Eernberg an dreyen ortten an den aŭfrŭerigen paw̆rn.
Moscouia
B 2v, 30
(
Wien
1557
):
Als nun etwan die Reissen von wegen des Fuͤrstenthumbs zwitraͤchtig vnd gantz widerwaͤrtig gegen einander entzuͤndt vnd aufruͤrig worden.
Preuss. Wb. (Z)
1, 251
;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
3.
phras.
jm. den magen a. machen
›jm. den Magen durcheinanderbringen‹.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a.
1596
).