aufhören
(vereinzelt
aufgehören
), V.,
vereinzelt rückuml.1.
›aufhören, enden, zu Ende gehen, ein Ende nehmen (von Zuständen, Handlungen, Vorgängen, die in der Zeit verlaufen)‹.Syntagmen:
der gesang / wehtag, die nacht / ernte / lere / sprache / bewegung / weissagung / wirkung / zwingnis / liebe / helle / erkentnis / hitze, das ampt / regiment / liecht / sterben a.
Belegblock:
daß sie [lieb] immerdar waͤren vnd bleiben wirt: so doch die andere gaaben werden auffhoͤren.
Ebd.
23
: es seyen spraachen / so werden sie aufhoͤren.
So lange die Erden stehet / sol nicht auffhören / Samen vnd Ernd.
der wetage / habe ee auffgehort.
so die hel allein nicht aufhöret, zu quelen ein schuldigen sünder.
nach dem gemeinen Spruͤchwort: Wann ein ding zum hoͤchsten kommt / muß es wieder aufhoͤren.
alse die bewegunge dez libes ufgehörte.
so die wirkung aufhörete, so laß abbaden in lauterem batwasser.
Wann so die zwingnuß auff hoͤrt so ist ir schoͤni auch vergangen.
das liecht vnd das gesang vnd der wolgeschmachen das weret sol pei ainer stund, vnd darnach da höret das auf.
2.
›etw. zu tun aufhören, Schluß mit etw. machen; eine Pause machen; von etw. (einer Haltung, einer Handlung o. ä.) ablassen (jeweils von Handlungsträgern oder metonymischen Bezugsgrößen gesagt)‹.Syntagmen:
j.
(metonymisch: z. B. gewissen / land
) a., zu [...]
(auch ohne zu
gebraucht), j.
(metonymisch: z. B. sele
) a., bis [...], j. von etw.
(z. B. der lernung, dem werk / übel, dem bösen leben
) a.
; j.
(metonymisch: z. B. das land
) a. mit etw.
(z. B. gebären, kriegen
), j. nimmer a., bis [...]
; ˹subst.: keines aufhörens sein
(auch zu 1 stellbar)˺; hör auf
›schweig‹!Belegblock:
So muz der wark uf horen | Daz her nicht mer tar sprechen.
Diu sêle sol niemer ûfgehœren, si enwerde des werkes als gewaltic als got.
man sol dar nâch stân und niemer ûfhœren, biz man die tugent gewinne.
[Lea] gebar einen Son / vnd sprach / Nu wil ich dem HERRN dancken / [...] / Vnd höret auff Kinder zugeberen.
Ebd.
Richt. 15, 7
: wil ich mich an euch selbs rechen / vnd darnach auff hören.
noch war seines arbeitens fort | kein auf herens an disem ort.
O schwig hoͤr auff woltestu mich lehren | Ich will mich gar nichts an dich keren.
Wenn der schertz am besten ist / so soll man auffhoͤren.
Wann ain mensch zwen mund het / alse zway oren / wann wurde er aufhoͤren zuͦ reden.
hat hũdert vñ acht jar gelebt vnd hat von d’ lernũge nÿe aufgehoͤrt.
Ein krieg ist bald angefangen / aber es ist nicht in vnser macht auffhoͤren. [...]. Hoch angefangen / nidrig auffgehoͤrt.
daz si [muͤl] all 3 mit ein ander anheben zw moͤlen vnd auch mit ein ander aufhoren.
die selbigen czwelf v̈beltäter die hörtten als pald auf von irem pösen sündigen leben.
darumb solt du nicht auf hören dich czue peraiten czu dem streit.
3.
›etw. beenden, zu Ende führen‹.Belegblock:
das der kreich uffgeherdt kunne werden.
so ufgehört wirt die bewegung dez himels.