auffassen,
V.
1.
›etw. anfassen, zupacken‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  11.

Belegblock:

Froning, Alsf. Passionssp.
5378
(
ohess.
,
1501ff.
):
du salt dynen galgen selber treyn! | nu faß uff und trag fort!
2.
›etw. (Flüssigkeiten) auffangen; (einen Fluß) abfangen, ableiten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1524
):
wolle her die Elbe vor dem Brugktor auffasßen unnd in eynen Rohrkasten mitten auff den Aldtstether margkt eynfallen lasßen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
O bluͤtiger Heyland moͤcht ich dich vmbfangen, | An dem so viel tausend Blutstropffen hangen, | Aufffassen den Safft so von dir trifft.
3.
›etw. hören, vernehmen‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 3,  1, I, 1; vgl.  1,  6.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Ejm ein wort Auffassen oder aufzwacken vnnd das eijm anderen sagen gleych als waͤr es jm befolhen. [...] Eim sein red auflaͤsen od Auffassen. [...] Eim etwas auß seiner antwort Auffassen.
4.
›(Gesetze) aufstellen, verfassen, ausformulieren‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  15.

Belegblock:

Grimm, Weisth. (
A. 14. Jh.
):
recht alse si uon alter dar bekommen sint vnd vf gefast, wie sich der her gegen den huͦbern halten sol.