aufenthalt,
der
;-(e)s/ –.
1.
›Stützvorrichtung, z. B. Pfeiler‹; zu 1.
Belegblock:
Standt oder auffenthalt als ein pfeyler. sustentamentum.
2.
›Lebensunterhalt, Nahrung, Einkommen, Auskommen‹; vgl. 5.
Syntagmen:
den a. suchen, jm. a. schicken
; jm. den a. vor dem munde entziehen
; jm. an a. abgehen
; geringer a.
; a. eines kirchherren.
Belegblock:
lude | Die in der werlet huͤde | Nit me suchent dan yren uffenthalt alleine.
die, welch man Geistlich nannt, | [...] | Warten der Schrifft in rechter einfalt, | Hetten ein gringen auffenthalt.
Halt nicht die natur und die erd | Unsern meier hierin ganz wert, | Das sie in nicht allein erquicket, | Sonder im aufenthalt auch schicket.
3.
›Zuflucht, Sicherheit, Unterkunft, Unterschlupf‹; metonymisch: ›Zufluchtsort, Schlupfwinkel‹; zu 6.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .Vorw. nobd. belegt.
Belegblock:
dahin lieffen die Abtrünnigen / Denn daselbs hatten sie jren auffenthalt.
Das man dem sun dan manigfalt | Zu eiget die weißheit, | Hie nymt die irrung auffenthalt.
So hon wir vffenthalt gnuͦg | Zuͦsamen kumen guͦten fuͦg, | Da vnß al keiser vnd al fürsten | Nimerme angreiffen dürsten.
arme luͥt, vnser ingesessnen, so denn dez spitals notturfftig werdent, vffenthalt darinne vinden [...] moͤgent.
dann sie sunst keinen ufenthalt im land hand, so muͤstend si úch vil witer und me fürchten.
4.
›Erhaltung, Rettung von jm. / etw. (z. B. der Messe) in seiner spezifischen Existenz‹; zu 7.
Syntagmen:
a. des vaterlandes / leibes, der nation / stat.
Belegblock:
das si von kriegslöfen [...] zuͦ ufenthalt, schirmung und rettung irs vaterlands und gmeinen nutz etwa stür [...] anlegen müssen.
diewil alle thier uf erdtrich und der visch im wasser von Gott dem allmechtigen zuͦ nutz und ufenthalt dem mentschen gmein geschaffen sig.
Möchtend wir iro [Mess] ein ufenthalt geben, so wär unser suw feisst.
5.
›Schutz, Stütze, Trost, Halt, Zuflucht, die dem Menschen, menschlichen Kräften, sozialen Gruppierungen in sehr divergenten Lebenslagen, darunter in militärischer Bedrängung, sozialer, krankheitsbedingter, religiöser Not, oft in Liebeskummer, gewährt werden‹; als Spender von Schutz, Trost usw. kommen entsprechend unterschiedliche Bezugsgrößen in Betracht, in metonymischem Gebrauch erscheinen Gott, einzelne Menschen, oft die geliebte Frau als der ersehnte Trost, die Zuflucht; vgl. 8.
Syntagmen:
a. gewinnen, von jm. haben, jm. a. bringen
; dem leben ein a. sein, freund / got / gehilfe / marschalk / gutes gewissen ein a. sein
; tröstlicher
(mehrmals) / gnadenreicher a.
; a. des geistes / herzen / reiches / volkes / states, der aufrichtigheit / treue.
Belegblock:
Er ist mein heil, mein stercke gut, | Mein auffenthalt in boͤsen zeiten.
ker wider bald, mein aufenthalt, | lös mich von schweren träumen.
schau [...] | meins herzen aufenthalt, | dein trey nit spalt.
Ein trewer freund der hab recht hold | Und sey ein auffenthalt dem leben.
wenne fride ist ein troͤstlicher gnodenricher ufenthalt geistes.
In dem selben lidenden zite was sin groͤster ufenthalt von innen der himelschen engel emzigú behulfenheit.
der heiligen kirchen zuͦ trost, dem rich zuͦ schirm, aller gerehtikeit zuͦ einem uffenhalt und der gemeinen welt zuͦ trost.
das was einig der Eidgnossen unruͤewiger und sorglicher schirm und ufenthalt.
Mein guͦte gewüßne ist mein Aufenthalt / Ich troͤst mich meiner guͦten gewüßne.
6.
›Aufhaltung von jm.; Aufschub, Verzug, Einhalt von etw.‹; vgl. am ehesten 3.
Bedeutungsverwandte:
.Syntagmen:
a. tun, jm. einen a. machen
; a. der wiederpartei / kriegsübung.