aufdenen,
V.
1.
›etw. (z. B. die Arme) ausstrecken‹; ›jn. auf der Folterbank strecken, js. Gliedmaßen auseinanderziehen‹.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. 211, Nr. (
1631
/
35
):
Dein [Jungfrau] Antlitz ist die Bank, darauf ich bin gestrecket, | da werd’ ich aufgedehnt.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
nach vil worten hieß er an die marter füeren und aufdenen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Die getenten arme, die also wit uf getent woren, di sûllent dine zuͦflucht sin.
2.
›sich aufwärts richten, jn. auf etw. hinlenken; (die Kräfte) auf etw. Höheres hin anspannen‹; Ütr. zu 1.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
14. Jh.
):
solten wir in einer ieklichen goben rechte ufgetenet und gespannen werden mit allen unsern sinnen und kreften.
Ebd. (
1359
):
Er sol sich samnen zuͦ im selber und in sinen inwendigen grunt keren mit uferhabenem gemuͤte und ufgetenten kreften.