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aufboren,1.
›etw. auf-, emporheben‹; refl. und ütr.: ›sich erheben‹.Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc. Jes.
49, 22
(preuß.
, M. 14. Jh.
): set, ich wil ufboren mine hant zu den heiden.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
2403
(Köln
1476
): Hant dye vyand den cloet
[Kugel mit Mitteilungen]
vunden, | Den sy hoege hant vpgeboyrt. Karsten, Md. Paraphr. Hiob
4140
(omd.
, 1338
): di vernumphft sich uf buret | In des scheppheres ewikeit.
Feudel, Evangelistar
66, 16
(omd.
, M. 14. Jh.
): der daz brot mit mir izzet, der sal wedir mich uf boren.
Ziesemer, a. a. O. Jes.
13, 2
.2.
›jn. ans Kreuz schlagen, kreuzigen‹; Spezialisierung zu 1.Belegblock:
Feudel, Evangelistar
63, 32
(omd.
, M. 14. Jh.
): Do rif alle dy schare czu male unde sprach: ‘bure en uf unde gib uns Barraban’.
3.
›etw. (Einkünfte o. ä.) einziehen, erheben, einnehmen‹; offen zu 5.Wortbildungen:
aufburer
aufborung
Belegblock:
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 80, 17
(rib.
, 1461
): renten, die zo heischen, zo heiven, upzoboeren ind zo ontfangen.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
43, 1
(rib.
/snfrk.
, 1398
/9
): die gantze su(m)ma opboerens van allen tollen.
Chron. Köln
2, 636, 5
(Köln
1499
): dieghene die urre uiskomen alsus hinderden, dat waren die ghene die urre renten upboerden.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 465, 32
(omd.
, 1432
): so sal der ander von uns [...] di vorgescreben X mark ufboren.
4.
›etw. in Besitz haben‹; Synekdoche zu 5.Belegblock:
Loesch, Kölner Zunfturk.
2, 48, 14
(rib.
, 1340
/1
): da mine vuralderen allweige oeversten ind meistere oever geweist sint ind dat allweige in besitzender, upbuͦerender wer behalden [...] haent.
5.
›etw. erhalten, annehmen, sich einhändigen lassen‹.Belegblock:
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
2387
(omd.
, 1338
): Der [miteling] irbeitet unsanfte gar | Des endes synes werkes zwar, | Daz er syn lon uf bure.
Feudel, Evangelistar
131, 13
(omd.
, M. 14. Jh.
): do gyngen czu ym dy do ufburten czwey gewichte guldyner pfennynge.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 546, 35
(omd.
, 1434
): so sal die andir persone die vorgerurte czwelff gute mark czu seynem leben volkomelich haben und ofboren.