arras
(auch
harras,
vereinzelt in der kontrahierten Form
2
arsch
),
der
;
–/auch
(+ Uml.);
etymologische Angaben in
Öst. Wb.
1, 350/51
.
ein leichter Wollstoff, der ursprünglich nur im flandrischen Arras hergestellt wurde; metonymisch: ›ein Stück Arrastuch‹.
Zur Sache bei
Bastian, Runtingerb.
3, 225
.
Bedeutungsverwandte:
 12.
Syntagmen:
a. kaufen / verkaufen
;
jm. a. schicken, jm. etw. für a. schuldig sein, etw. mit a. verbrämen, die hosen mit a. ausziehen / füttern
; (
eine, acht
usw.)
elle(n) a., ein fiertel a.
, (eine bestimmte Anzahl)
a.
;
ein tuch, eine kasel von a.
;
schwarzer / roter / gelber / grüner / schöner a.
Wortbildungen:
arrasgarn
,
arrasmantel
,
arrasschaube
,
arrastuch.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1553
):
vur felle und arsch, darmit die hasen gefoedert sin.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1513
):
eyn arras schaube mit bonnten wammen.
Ebd. (
E. 16. Jh.
):
Die kammner sollen kainerlei arraßgarn [...] kauffen.
Helbig, Qu. Wirtsch.
2, 105, 21
(
md.
,
1461
):
1 elen harras fur 15 alte groschen.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
1559
):
das fuͦter [...], es sei belz oder arras.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1514
):
hab ir geschenckt ein firtel schwarcz arres pro gestet 4 fl.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
553, 8
(
halem.
,
1467
):
Arras mantel von 10 duͦchen.
Müller, Welthandelsbr.
288, 6
(
schwäb.
,
1514
/
15
):
Arras, sattin und leinbat betreffent.
Bastian, Runtingerb.
2, 191, 4
(
oobd.
,
1402
):
umb 4 arras, je ainen umb 5 3/4 gult(ten), pringt 23 gultten.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
110, 26
;
Struck, Joh. Pfannstiel
159, 34
;
Helbig, a. a. O.
3, 114, 23
;
4, 99, 2
;
Struck, Marienst. Wetzlar
638, 37
;
Auer, Stadtr. München ;
Loose, Tuchers Haushaltb. ;
Straus, Juden Regensb.
979, 24
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Schmeller/F.
1, 121
;
Öst. Wb.
1, 350/51
;
Voc. inc. teut.
b iiijr
;
Matzel, in: Sprachw.
10, 1985, 370
;
ders. u. a., in: Sprachw.
13, 1988, 413
;
ders. u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 13
.