anseilen,
V.
›etw. mit dem Seil festbinden, etw. anseilen; jn. fesseln‹; oft in ütr. Verwendung; phrasematisch:
e. S. eine sau anseilen
›etw. derb abwerten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  1.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
der sailet den einen an, der zum andern mal hin ab gevallen was, den zugen sie herauf als einen toten menschen.
Fischer, Folz. Reimp.
39, 792
(
Nürnb.
1479
):
Gib deiner kirchen frid und sun, | Der du [...] | [...] wurdest mensch hie in der frist, | Die sünd tilgen, die krancken heyln, | Gfangen ledigen, den feint anseyln.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1509
):
ein faßnacht spil, | Darinn er mich gleich achten thut | Dem altreüßen im praiten huet, | Der deß Appelli gmehl vrtheilt, | Daz er im ein saw ansailt.
Ebd. (
1510
):
Du sollt niemanndt schnell vrthailen | Seine werck vnd ihm ansailen | Rachseelig gedanncken vnnd zorn.
Jellinek, Friedr. v. Schwaben
1592
(
schwäb.
, Hs.
1478
):
Land und leẃt wil ich tailen. | Das mein wil ich an sailen.
Niewöhner, Teichner
515, 110
(Hs. ˹
oschwäb.
,
1368
˺):
wie der veint die sel an sailt, | daz wirt laider wienig besuͦnnen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
1625
):
es soll auch kainer ainen paum ansailen und auf sein grund ziechen.