anschreiben,
V., unr. abl.
1.
›etw. auf etw. (eine Unterlage) draufschreiben‹; offen zu 2.Belegblock:
die mure truc under sich | Zwelf veste vollemunde, | Die schreib an der iz wol kunde, | Zwelf namen der zwelf jungern.
czwu guldyne tofiln, do stunt ane geschrebin das si soldin vry sin.
ain apfel, der waz von köstlichen sachen berait, da waz mit kriechischen bustaben an geschriben, daz diu schönst under in solt den apfel haben.
2.
›etw. an-, aufschreiben, eintragen, verzeichnen; Rechnung führen; jn. registrieren, aufführen‹; offen zu 3; auch als Synekdoche: ›jn. steuerlich veranlagen‹; ›jn. schätzen, zählen‹; ›(Soldaten) ausheben‹; phrasematisch: jn. schwarz/übel anschreiben
›jn. in ein schlechtes Licht bringen‹.Syntagmen:
das volk, die knechte / söne / personen, das geschmeide, die gewänder / schuhe / kreuze, den plunder, die sünde a.
Wortbildungen:
anschreiber.
Belegblock:
daz neman vin schencken sal, hie sii dan vor angeschriben von deme ungelde ... Auch wer vin gebe, der nit vor angeschriben worde, der ... .
Dein Engel thut dir schreiben an, | Was du auff Erden hast gethan.
81 reisiger knechte [...] die nidergelegen und noch nicht al verzeichet und angeschriben sind.
[Davit] det daz volg zalen und aneschriben durch alles sin künigrich.
gieng kleiner und grosser rat alle, was unser was, und unser sün, die angeschriben wurden 87, auf den Perlach.
dye anschreiber und dy amptlewt und dein ander undertan dy sind all pey dıͤr.
Ziesemer, Marienb. Konventsb.
178, 26
; Luther, WA ;
Sappler, H. Kaufringer
16, 703
; Rechn. Kronstadt
3, 249, 40
; 3.
›etw. schriftlich fixieren, festlegen, niederschreiben; über etw. berichten‹.Belegblock:
Ich mǔs hie das exempel von dem itzigen Bepstlichen Legaten Cardinal Campegio anschreiben.
Der selb schreib solches morden an | Vnd lympts den voͤglin vff ir houpt.
seiner bredig und ler ist fill angeschriben worden und gedruckt in ainer ewigen gedechtnus.
wir sint vwer milden bethen geneyget, dy regeln vwers ordens, [...] angeschreben czu dißen kenwertigen schrifften.