anschlägig,
Adj.
1.
›bedächtig, erfahren, kundig, weitsichtig, einfallsreich‹;
offen zu 2; vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
, ›vorausschauend‹, (Adj.) 1, , .

Belegblock:

Goldammer, Paracelsus
7, 271, 8
(
1530
/
40
):
ir volker alle, betrachten, daß der mensch nichts ist. und ob er schon vill ist, witzig, vernunftig, redlich, hupsch, anschlegig, dut zeichen, kann große kunst, [...] - so kert euch nit dran.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der hawbtman was genannt Marmolasch, eyn anschlegiger mann zu kryegen.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Er prach in [Gotten] zumal vil ab, wann er vast fürtrechtig und gross anslegig was.
Tarvainen, Wortsch. Unrest.
1966, 85
.
2.
›geschickt, gewandt, klug, schlau, listig, erfinderisch‹;
vgl. am ehesten  4.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, , (Adj.).
Wortbildungen:
anschlägigkeit
(dazu bdv.: vgl. ).

Belegblock:

Adomatis u. a., J. Murer. Bab.
530
(
Zürich
1560
):
So zeigend dir min Cantzler an | in diser sach ein gschwinden man | Der anschlegig ist gschwind und fry.
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 549, 17
(
halem.
,
um 1541
):
In kriegen was er anschlegig, tapffer, onverzagt, frevel und also glückhaftig.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
er ist ain mann gewest, der wol gelert [...], ain gueter reuter, ain kriegsman, ain hofman, ain waidman, wolberedt und anschlegig, ist zu allen sätteln [...] zu gebrauchen gewesen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
als er ein gar anschlegiger herr was, mêr mit listen dan mit fechten außricht.
3.
in der Verbindung
anschlägig sein
›etw. planen, vorhaben‹;
vgl.  4.

Belegblock:

4.
›rebellisch, aufrührerisch, unruhig‹;
vgl.  5.

Belegblock:

Bdv.:
bewegig
2; vgl.  2.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Wo ein herrschafft tyrannisiert | Blutdürstig, hochmütig regiert, | Darob der gmeyn mann wird bewegig | Und mit heymling sachen anschlegig | Und thut in unghorsam erwachen.