anschauung,
die
;
-Ø/-.
›sinnlicher Anblick von etw., Sehen; Betrachtung, Schau, Wahrnehmung (geistiger und religiöser Gegenstände), Schau, Erkennung (Gottes)‹; vereinzelt metonymisch: ›optisch wahrnehmbares Werk‹; ›Betrachtungsweise, Gesichtspunkt‹;
Religiöse (darunter vor allem mystisch beeinflußte) und didaktische Texte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5, ,  1.

Belegblock:

Jostes, Eckhart
8, 27
(
14. Jh.
):
Daz liht meiner sel daz erlasch nie, und mein begir stund an underloz in der anschauung gotez.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
vor 1505
):
wegen der anschawvng, daz man dy awgen do nyt betrig.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Er stat aber noh als in dem usschlag, nah der dingen in ire eigenr natur warnemender anschowunge.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
159, 2
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
die selikeit, daz ist die anschouwunge der gotlichen wesunge.
Steer, Schol. Gnadenl.
3, 182
(
schwäb.
,
1447
):
Dü gnad fluzzet von got in vns, alz der schin von der sunnen, [...] alz ain bilde zü ainer v̈zzern anschauwung, nach dem alz es uff geleget ist in dez malers herczen.
Warnock, Pred. Paulis
6, 125
(
önalem.
,
1490
/
4
):
Nit daz er die fröd der göttlichen anschowung gehept habe, won der bös gaist hat gott nie gesechen.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
gleich nach dessen [Sacrament] Anschawung wird sie [Frawe] vom boͤsen Geist frey vnd ledig.
Jostes, a. a. O.
19, 26
;
Gille u. a., M. Beheim
141, 33
;
Rot
291
;