anreichen,
V.
1.
›jn. tätlich angreifen, anfallen‹.
Bedeutungsverwandte:
 10; vgl.  8,
1
 3.

Belegblock:

Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1376
):
wa ain usman ieman, der hie ist gesessen [...] an lib oder an guͦt widerrechtz mit worten oder mit werken anraichen oder angriffen woͤlt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1418
):
obe wir yendert hierinne angeraicht würden, ir wölle uns getriulich beygeständig und berauten sein.
2.
›jn. rechtlich belangen‹.
Bedeutungsverwandte:
 5; vgl.  6,  7.

Belegblock:

Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1410
):
daz unser herre der byschoff von Basel gemeine stat [...] bekumberen und anreichen solte vor dem Roͤmischen kúnig.
Rapp, UB Stuttg. ;
Vock u. a., Urk. Nördl.
1437
;
Vorarlb. Wb.
1, 103
;
3.
›jn. um etw. ersuchen, drängen, angehen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  8,  2.

Belegblock:

Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
der ward ye dick angereichet von dem probst von sant Alban, das er wolte in iren orden gon.
4.
›beim Laufen mit den hinteren Füßen in die vorderen treten und diese dadurch verletzen‹.

Belegblock:

Deinhardt, Ross Artzney
11
(
oobd.
,
1598
):
Wan sich ain pferdt angeraicht hat.
Ebd.
27
:
Füre anraichen Nimb ain schwarze henn, reiß die lebendig von einander vnnd bindt ims über das geäder.
5.
›jm. etw. darreichen, schenken, leihen‹.

Belegblock:

6.
›an etw. angrenzen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock: