1
anker
(1 Beleg
ank
, 3 Belege
2
ankel
, 3 Belege
enker
),
der
;
-/-Ø.
›Anker (von Schiffen)‹; oft in bildlicher und metaphorischer Verwendung vor allem für religiöse Bezugsgegenstände.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
1, 652/53
.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
den a. auswerfen
(mehrmals)
/ werfen / schiessen / aufheben
(mehrmals)
/ lösen / stärken
;
a.
(Subj.)
enthalten schif, rüren den grund, sein jm. befolen
;
auf dem a. / vor a. / an dem a. liegen
›vor Anker liegen‹,
das schif mit dem a. halten
;
starker a.
;
a. der hofnung.
Wortbildungen:
ankerblei
›ankerförmiges Bleigewicht, Lot‹ (dazu bdv.: vgl. ),
ankergeld
›Gebühr für die Erlaubnis in einem Hafen zu landen‹ (dazu bdv.: ),
ankergrund
,
ankerplaz.

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
157, 1
(
preuß.
,
1445
):
der groe Konigisberger mit dem ancker
(Kennzeichen für Pferde).
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 378, 17
(
preuß.
,
1441
):
die do vor und noch der nemunge der 22 schiffe die geczew, yserwerk und ancker her in das landt furen.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
si helt di sele also ein ankor | daz schif an dem storme enthaldet.
Ralegh. America V (
Frankf.
1599
):
nicht weit von dem Hafen / in welchem wir auff dem Ancker lagen.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
liess her sich yn eyme schiffe uff den Reyn furen unde das schieff heften mit eyme ancker.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
60, 17
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
di varn lx myle uf das mer, | do schizin si irn ankir.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
3, 18
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
die tunnen haben überhant genomen, mein anker haftet niergent.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Er [Cristus] ist der guldin ancker stark, | Wem er an hafft in disem jamermer.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1520
):
lag die erste nacht am ancker in der see.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
, Hs.
1359
):
ob anders der mensche wil wider ston weckerlichen und werfe sinen enker in Got manlichen.
Thiele, Minner. II,
17, 146
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
das minr froͤden kogk sich lend | in glúkes hab zuͦ aller stuͦnd, | da enngker rúrt der froͤden gruͦnt.
Voc. rerum (
Augsb.
v. 1474
):
Cathaboratis enckerbley. Est instrumentũ ex fume longo et massa blumbea eadem alligata compositum ad explorandũ profunditatem maris.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
zuͦ dem Schiff / die aussen bey etlichen zu nechst gelegnen Insulen vnder andern geladnen Schiffen an Anckeren lag.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
60, 33
(
tir.
,
1464
):
wend vnser ersamer vater der hat nu an das gestatt pracht das schëf vol mit himlischem reichtum vnd mit der ewigen chaufmanschacz vnd hat nu gesterkhet den ankhel an dem gestatt der rast dürch die gestüem hoffnung.
Niewöhner, Teichner
155, 90
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
si ist aller hoch ein ob dach, | aller weit ein uͤber ganch, | aller teuffen gruͤnd ein ankch, | daz si nyndert raichet an.
Ziesemer, a. a. O.
7, 27
;
Ders., Gr. Ämterb.
51, 7
;
121, 16
;
179, 38
;
251, 34
;
Harsdoerffer. Trichter ;
Vetter, a. a. O. ;
Müller, Welthandelsbr.
299, 16
;
Klein, Oswald
17, 38
;
Bauer, a. a. O.
58, 8/11
;
Diefenbach, Mlat.-hochdt.-böhm. Wb ;
Alberus
Z iijr
;
Rot
290
;
Dietz, Wb. Luther ;