1
anhaben,
V.,
unr.; vgl. .
1.
›etw. (meist Kleider, auch Rüstungsteile) am Leibe tragen, anhaben; etw. mit sich führen; (Zaumgeschirr) tragen (von Tieren)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 37, 23
(
Wittenb.
1545
):
ALs nu Joseph zu seinen Brüdern kam / zogen sie jm seinen Rock mit dem Bundtenrock aus / den er an hatte.
Skála, Egerer Urgichtenb.
44, 5
(
nwböhm.
,
1563
):
Das groß [pferdt] Zu Pograt verkauft vmb 12 thaler [...], hab ein Zaum vnd Zigl angehapt.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Das purpur vil zierlicher staht, | Welliches da mein bul an-hat.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
14. Jh.
):
O wer dise woffene an hette, den kunde weder túfel noch mensche [...] úberwinden.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 49, 7
(
Hagenau
1534
):
Es weyß niemand wo eynen der schuͦch drucket / denn der yhn anhat.
Roloff, Brant. Tsp. n.
1459
(
Straßb.
1554
):
Kumpt der RITTER mit seinen KNECHTEN auß dem wald / haben jaͤger hoͤrner an / und ein hasen gefangen.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Zwen engel sachent sú [...] | [...] die wis gewant | Hettent wunneklichen an.
Sappler, H. Kaufringer
21, 32
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
sein enen, der alt man, | hett gar lutzel claider an.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
ich toͤrst den teufel selb westan, | vnd hiet er halt neun panzıͤr an.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Vetter, a. a. O. ;
Sappler, a. a. O.
15, 75
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
121, 8
;
2.
›etw. beibehalten; etw. halten, besitzen‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 1.

Belegblock:

Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
1343
):
hiet er seinem hantwerch angehabt, daz er in eren damit unverdorben waer gewesen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
verpeut man euch, das ihr alle überphart, all überfallen, all vichschelling hund und all andere schedliche thier an- und inhabt.
3.
›Anteil an etw. haben‹.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
geuellit icht dorabe. do hot der hertzoge adir des konynges houerichter nicht an.
UB Zug
1529, 12
(
halem.
,
1490
):
ist die verkoͤmnÿst also, das der obgenant her Berchtold Mertz sol fúr sinen erbfal geben und usrichten ein guͦt ewig pf. pf. geltz, Zuger werung, jerlicher gúlt, uff guͤtren, da man wol anhabent sin moͤg.
4.
›jm. etw. anhaben, jm. etw. nehmen, abgewinnen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (V.) 11.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Jer. 15, 20
(
Wittenb.
1545
):
Ob sie wider dich streiten / Sollen sie dir doch nichts anhaben.
5.
›anhalten, Halt machen‹.

Belegblock: