angenem,
Adj.
1.
›bei jm. beliebt, gern / gut gelitten (von Personen)‹; offen zu 2.Gegensätze:
.Syntagmen:
j. got / vor got a. werden
; jm. a. sein
; a. buler / freund.
Belegblock:
Bell, G. Hager
243, 3, 6
(nobd.
, 1601
): Der [heÿlige geist] erhiczet für ware | Der menschen hercz auf erten, | Das sie gott an gnem werten.
Rupprich, Dürer
1, 30b, 31
(nobd.
, 1524
): sein höchst begehren war, daß er seine kinder mit zucht woll aufbrechte, damit sie vor gott und den menschen angenehm würden.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 153, 12
(Hagenau
1534
): Es ist kein Prophet angenem ynn seinem vaterlande.
Ebd.
2, 88, 20
(Augsb.
1548
): Wer was bringt zuͦ Hofe ist angeneme / Wer aber haben will ist ungeneme.
Lauater. Gespaͤnste
22r, 21
(Zürich
1578
): Die guͦt lieb frouw was der sach nit übel zefriden / ruͦmpt etlichen wyberen / die jren gheim vnd angenaͤm warend.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron.
26, 2
(moobd.
, 1478
/81
): Er was allen menschen angenem durch sein manigfaltig tugent.
2.
›jm. genehm, wohlgefällig, angenehm (von Personen und Sachen)‹; offen zu 3.Gegensätze:
.Syntagmen:
gebet / gehorsam / gelübde / lob / wort / zeichen sein a.
; j. sein (jm.) a.
; angenemer wind, angeneme antwort / sprache / zeit / luft.
Belegblock:
Chron. Köln
2, 9v, 6
(Köln
1499
): Desglijchen offerde ouch Caym van den vruchten der erden. Mer daeby dede got geyn zeichen dat idt angeneme were.
Kehrein, Kath. Gesangb.
3, 144, 15
(Köln
1582
): O Got [...] | Laß angnem sein fuͤr dir | Die wort aus meinem munde.
Weise. Jugend-Lust
127, 26
(Leipzig
1684
): wird das Gluͤcke desto angenehmer seyn / weil sich das Opffer selbst dem Schlaͤchter offeriren will.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
2, 130
(Nürnb.
1517
): wann uns unser herr Jesus Christus mer dann wir selbst und alle dingk angenem und gefellig gemacht ist.
Barack, Zim. Chron.
2, 71, 38
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): dieweil der Ir Majestat sonderlichen in seinen reden und handlungen angnem.
Weise. a. a. O.
91, 23
; zu Dohna u. a., a. a. O.
2, 299, 11
; Alberus
Ee ir
; Schöpper
56b
; Schwartzenbach
E viiv
; Volkmar
23
; Dietz, Wb. Luther
1, 80
; Preuss. Wb. (Z)
1, 151
; Schwäb. Wb.
1, 207
; Trübner, Dt. Wb.
1, 81/82
.3.
›annehmbar, glaubhaft, glaubwürdig (von Personen und Sachverhalten)‹.Belegblock:
Kurz, Waldis. Esopus
4, 1, 79
(Frankf.
1557
): Ich halts dafuͤr, wenn wir es wagten, | Einr dem andern die suͤnde klagten, | Es solt wol sein so angenem, | Als ob keiner gen Rome kem.
Luther. Hl. Schrifft.
3. Mose 22, 20
(Wittenb.
1545
): Alles was einen Feil hat / solt jr nicht opffern / Denn es wird fur euch nicht angeneme sein.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
1, 78, 21
(Luzern
1526
): Ein jeder Christgleübiger sol die heyligen doctores dest angenemer halten dorumb das sy den ketzeren nit gefallen.