angenem,
Adj.
1.
›bei jm. beliebt, gern / gut gelitten (von Personen)‹; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
(s. v.
1
 3),  3, , (Adj.) 1,  5, , .
Gegensätze:
.
Syntagmen:
j. got / vor got a. werden
;
jm. a. sein
;
a. buler / freund.

Belegblock:

Bell, G. Hager
243, 3, 6
(
nobd.
,
1601
):
Der [heÿlige geist] erhiczet für ware | Der menschen hercz auf erten, | Das sie gott an gnem werten.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1524
):
sein höchst begehren war, daß er seine kinder mit zucht woll aufbrechte, damit sie vor gott und den menschen angenehm würden.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 153, 12
(
Hagenau
1534
):
Es ist kein Prophet angenem ynn seinem vaterlande.
Ebd.
2, 88, 20
(
Augsb.
1548
):
Wer was bringt zuͦ Hofe ist angeneme / Wer aber haben will ist ungeneme.
Lauater. Gespaͤnste
22r, 21
(
Zürich
1578
):
Die guͦt lieb frouw was der sach nit übel zefriden / ruͦmpt etlichen wyberen / die jren gheim vnd angenaͤm warend.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Er was allen menschen angenem durch sein manigfaltig tugent.
2.
›jm. genehm, wohlgefällig, angenehm (von Personen und Sachen)‹; offen zu 3.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1, ,  3 (mehrmals), (Adj.) 1.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
gebet / gehorsam / gelübde / lob / wort / zeichen sein a.
;
j. sein (jm.) a.
;
angenemer wind, angeneme antwort / sprache / zeit / luft.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
Desglijchen offerde ouch Caym van den vruchten der erden. Mer daeby dede got geyn zeichen dat idt angeneme were.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
O Got [...] | Laß angnem sein fuͤr dir | Die wort aus meinem munde.
Luther, WA (o. J.):
Wer gleubet doch das, das unser Gebet so angeneme sey?
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
wird das Gluͤcke desto angenehmer seyn / weil sich das Opffer selbst dem Schlaͤchter offeriren will.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
2, 130
(
Nürnb.
1517
):
wann uns unser herr Jesus Christus mer dann wir selbst und alle dingk angenem und gefellig gemacht ist.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
dieweil der Ir Majestat sonderlichen in seinen reden und handlungen angnem.
Weise. a. a. O. ;
zu Dohna u. a., a. a. O.
2, 299, 11
;
Kehrein, a. a. O. ; ; ;
Alberus
Ee jr
;
Schwartzenbach
E vijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 151
;
Trübner, Dt. Wb.
1, 81/82
.
3.
›annehmbar, glaubhaft, glaubwürdig (von Personen und Sachverhalten)‹.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Ich halts dafuͤr, wenn wir es wagten, | Einr dem andern die suͤnde klagten, | Es solt wol sein so angenem, | Als ob keiner gen Rome kem.
Luther. Hl. Schrifft.
3. Mose 22, 20
(
Wittenb.
1545
):
Alles was einen Feil hat / solt jr nicht opffern / Denn es wird fur euch nicht angeneme sein.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
1, 78, 21
(
Luzern
1526
):
Ein jeder Christgleübiger sol die heyligen doctores dest angenemer halten dorumb das sy den ketzeren nit gefallen.