anfechtig,
Adj.
1.
›verlockend, verführerisch‹;
zu  4. Subst. für den Teufel gebraucht, vgl.  1.

Belegblock:

Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
dennocht widerstund sie krefftiglich allen anfechtigen Reitzungen.
Nyberg, Birgittenkl.
1, 174, 36
(
oobd.
,
1492
):
dann der anfechtiger nit ruet, das vnd ander guthayt zu hinderen.
2.
›eine Versuchung (im religiösen Sinne) darstellend, bildend‹;

Belegblock:

Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
das der teẅfel einem párting unnsers ordens so gar anhäbig und anfehtig war.
Ich hoffe das die anhaͤbigen und ungestümen poͤsen geiste, die pey der gerechten menschen sterben gewöndleich anfechtig sind, [...] dannen weichen mũssen.
3.
›verwegen, frevlerisch‹;
vgl.  9.
Wortbildungen
anfechtigkeit
(dazu bdv.: ).

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Anfaͤchtig hend / Vnbehebne vnnd fraͤffne hend / die alles angreyffend. [...] Anfaͤchtigkeit (die) fraͤfenheit.