anersterben,
V., unr. abl.
1.
›jm. durch Todesfall eines anderen zufallen, durch Erbschaft an jn. übergehen, etw. erben, erblich übernehmen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Syntagmen:
erbe / geld / gut / habe / haus / reichheit / zins
(jeweils Subj.)
a. jn.
(Akk. d. P., häufig);
acker / erbe / geld / grafschaft / gut / hof a. jm.
(Dat. d. P., seltener).

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Tzu bewysen an irsturben erbe darf keyn man keyn getzuge. sundir weme erbe anstirbet. der kome in gehegit dyng.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
150, 39
(
schles.
,
1455
):
der selbte hannus Slegil ist by der helffte sines anerstorbñ güte nehir vñd mit besserem rechten zcu bliben.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1434
):
2 morgen ackers, [...] dy im von seinem vater anerstorben sein.
Gierach, Märterb.
9810
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
auch waz sy erstorben an | von Constancia der meit | wunder grosse reicheit.
Leman, a. a. O. ; ; ;
Wyss, Limb. Chron. ; U ;
Ermisch, Freib. Stadtr. ;
Berthold u. a., Zwick. Stadtrref.
94, 12
;
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ;
Bindewald, a. a. O.
44, 9, 2
;
126, 5, 13
;
128, 23, 9
;
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
232, 36
;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Staub, Qu. Wien ; ;
3, 2, 2128, 7
;
2888, 6
;
2311, 5
;
Wmu
1, 93
.
2.
›jn. beerben, jn. als Erben hinterlassen‹.

Belegblock:

Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
wan das kind ein rechte eeliche muter gehabt hat und einen rechten eevater, und das kind ist anerstorben von seinem eldernvater.