anderweiden,
V.
Bed. 2-5 schwach belegt; jeweils an 1 anschließbar.
– Beleghäufung für das Nrddt./Omd.; 14. Jh.
1.
›etw. (eine Handlung, oft sprachlicher Art) zum zweiten Male vollziehen; etw. wiederholen‹; beide Nuancen sind nur ansatzweise unterscheidbar;
vgl.  13.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Daz unser herre Jhesus Crist | Die dri dinc an sich cleidet, | Ir ieslich anderweidet | Und zuet mit siner craft an sich, | Daz ist im wol mugelich.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
daz sprichet: irnuwe daz wunder | und andirweide daz kunder.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
er wart mit starkin eidin | dî mêr in andirweidin.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Hy anderweyt aber vort | Helyu etteliche wort.
Ziesemer, Proph. Cranc. Jer.
2, 36
;
Helm, a. a. O. ;
Helm, H. v. Hesler. Nicod. ;
Helm, Maccabäer ;
Karsten, a. a. O. ;
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. 2. V. Bl. ; 3. V. Bl. ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 142
.
2.
›etw. (z. B. ein Strafmaß) verdoppeln‹.

Belegblock:

Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
der richter mac di buze aber anderweiden.
3.
›etw. wiederherstellen, neu gründen‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Swenne daz romische riche | So wirdet geanderweidet.
4.
›etw. (Bestehendes) verändern‹.

Belegblock:

Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
Di munce zu Vriberc sal man nicht dicker anderweiden noch vernuwen anme slage unde an den pfenningen wen zu einem male in dem iare.
5.
wohl ›(einen Buchtext) wiedergeben, übertragen und dadurch verbreiten‹.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
das bůch das ytzund lang vnterwegen ist bliben daz well wir anderweiten.