anblicken,
V.
1.
›jn./etw. wahrnehmen (im wörtlichen und übertragenen Sinne), jn./etw. anblicken, ansehen, kurz anschauen, den Blick auf jn./etw. werfen (als Sinnestätigkeit); etw. anschauen, betrachten (im geistigen und religiösen Sinne); etw. in religiöser Schau erkennen‹; Religiöse und didaktische Texte.
Syntagmen:
die bibel / gestalt / frau, den man / bürger a.; auge
(Subj.) / feind / könig / richter / sele (jn./etw.) a.
Belegblock:
wie spilend wirt di sel angeblichet von den augen meiner magenchraft.
Vort di vumf synne gizen waz | Si irkennen, indaz vaz | Der selen, dor zu geschicket, | Dy mit der vernumphft an blicket | Besunder und bescheidenclich | Alle ding.
Die fraw eins tagez zu mir gink. | Da ich sie ane blickte, | Vor freuden ich erschrickte.
wie lústlich ist das aneblicken der schoͤnen liehten gestalt vnd gezierde der heilgen cristenheit.
dv́ sel, dv́ anblikende vnd gegenwúrtlich got bekent, dv́ velt niemer vf nidrú ding.
Anplikch uns, unsers hailes kemph, | und widertreib der sunder glut.