1
amen,
Interj.
(für 1);
Subst.
(für 2; 3),
das
.
– Sachangaben:
LThK
1, 432/33
.
1.
liturgische Formel als abschließende Bekräftigung eines Gebetes, Segens, einer Schriftlesung, Predigt; vereinzelt auch als Bekräftigung am Ende eines profanen Textes verwendet; offen zu 2.

Belegblock:

Dubizmay, kurß zu Teutze
3, 13
(
hess.
,
1463
):
als er was an dem anfang vnd nü vnd ymmer in die werlt der werld Amen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Sundern lôse uns von ubele. âmen.
Koppitz, Trojanerkr. (
halem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
Behalte mich Wolframen! | Nach so sprechen: ‚Amen!‘
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
61, 27
(
noobd.
,
1347
/
50
):
beschirm uns vor dem ewigen tod! Amen.
Klein, Oswald
13, 39
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
ei klare, ware, schildes rant, | erbrich des tiefels sper, sein ger | versetz im, junckfrau zier! – Amen.
Anderson u. a., Flugschrr.
10, 8, 32
;
16, 7, 17
;
19, 19, 32
;
Helm, Maccabäer ;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
34, 75
;
Lindqvist, K. v. Helmsd.
4358
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
35a, 2
;
2.
›Amen‹ (als Zitatwort in subst. Verwendung), ein Ausdruck der Zustimmung, Bekräftigung, des Wahrheitsgehaltes einer Aussage; anzuschließen an 1; phraseologisch
amen sagen / sprechen
›e. S. ausdrücklich zustimmen‹; ütr. auch von Christus als dem Zeugen der göttlichen Offenbarung gesagt.
Wortbildungen:
amenswort.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Diz wort ist war als amen.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
amen sprichet manich man, | der doch lutzel bescheiden kan, | waz daz wort amen si. | amen machet uns zwivels vri, | amen alle gute ding sterket, | amen sie daz ende merket, | amen bewaret uns vor vluche, | amen schribet man zu letzte an dem buche.
Luther, WA (
1529
):
wir glewbens und sinds gewis und sprechen Amen dazu.
Luther. Hl. Schrifft.
2. Kor. 1, 20
(
Wittenb.
1545
):
alle Gottes verheissung sind Ja in jm [Jhesus] / vnd sind Amen in jm.
Dazu Marginalie Luthers:
(Amen) Das ist / Gewis vnd warhafftig.
Ebd.
Offenb. 3, 14
:
Das saget / Amen / Der trewe vnd warhafftiger Zeuge / der anfang der creatur Gottes.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
des HERRN Wort inn seinem [Esaias] Munde ist gewis / vnd ein Ja vnd Amenswort.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Amen ist ein Hebraisch woͤrtlin / bedeutend ein schwur bey der warheit.
Fischer, Brun v. Schoneb. ;
Rot
289
;
Dietz, Wb. Luther ;
3.
›Ende, Untergang von jm.‹.

Belegblock:

Enders, Eberlin (
Erfurt
1523
):
yn kurtzer zeit wirt yr [munch] amen do seyn.