ameise,
die
;-/-n
; Neben Varianz der Schreibung gibt es einen hohen Grad volksetymologisch bedingter Wortbildungsvarianz, darunter
Schreib- und Wortbildungsvarianz sind nicht in allen Fällen klar trennbar.anmeis, anbeis, anbis
, (vgl. wieder Dief./Wü.
).›Ameise, kleines staatenbildendes Insekt‹; das emsige Tätigsein des Insektes gilt als sein Charakteristikum.
Zur Wortgeographie von Ameise in den heutigen Mundarten vgl.
Dwa
; dazu: 5
Schubart, Deutscher Wortatlas: Die Ameise. Diss. (masch.) Marburg
; 1945
Schumacher, Sprachliche Deformation und Formation [...]. In: Dt. Wortf. in europ. Bezügen
, Gießen 1963, 301-316.2
Syntagmen:
bären essen a.; a.
(Subj.) beissen / kriechen, zusammenlesen / sammeln korn, tragen schwer, vereinen sich, haben einhelligkeit / freundschaft / galle / ordnung, seichen jn. an, legen sich an bäume; sich der a. weren; eine a. zum kamel machen; ein haufen a.; kleine a.
Belegblock:
GEhe hin zur Emmeissen du Fauler / sihe jre weise an / vnd lerne.
Ir sollet erkennen siechthumb, wann sich die spinnen, raupen, zweifelter, amessen oder ander ungezifer an die jungen beume legen.
der liehte himel machet die anbeis kriechen
(möglicherweise volksetymologische Anlehnung an
anbeis, s. d.).
ez treit ein klein ameizelîn | nâch sîner mâze, ist mir bekant, | swœrer denn ein helfant.
Min kraft ist als klain getan | Als ain anmaisz ains saicht an.
Was burgerlicher vñ staͤttlicher ordnung / was gmeiner früntschafft vñ einhellikeit die omeysen vnnd ouch die bynlin haben / ist jederman gnůg kundt vnd offenbar.
mich hett ain amaiß danider | gestossen mit irem fuoss.
Ameiß / ein kleines kriechend thierlein / formica [...]. farmeiß [...] vnd entlich ameiß oder g. emeiß / daher emeissig vñ embsig kompt.
˹Sprichwörtlich: Ebd.:
Ameissen haben auch gall / es moͤchte ein Schaff zuͤrnen. [...] Ein ameiß wirt zum Cameln gemacht / dz ist / auß einem geringen dinge wirt etwas grosses gemacht [...] In einer leren Toñen / findt man seltẽ ein hauffen ameiß.
˺