ame
(in md. und nobd. Texten auch
ome
),
die
;
-n/-n.
1.
›Ohm‹, ein Flüssigkeitsmaß, meist ein Weinmaß; auch metonymisch: ›Gefäß (für Wein) von der Größe eines Ohms, Meßgefäß‹; die genaue Größe ist aus den Belegen nicht bestimmbar.
Bedeutungsverwandte:
1
 5; vgl.
1
.
Syntagmen:
eine a. aufheben / eichen; eine / zwei
[usw.]
a. bier / wasser / wein.
Wortbildungen:
amfas
›Faß, das eine Ame enthält‹ (zur 1. Nuance).

Belegblock:

Blümcke, Hans. Gesandtsch. (
nrddt.
,
1603
/
5
):
folgendes tages ihnen verehret ½ ohm Reinisch wein, ½ ohm Malvasier.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
3088
(
Köln
1476
):
Tzientdusent aemen byrs – geleuffts myr sonder waen – | Zwelffdusent malder roggen | [...] – | Vunffhondert vassz hoenichs synt zo lieuerongh gegaen.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
2. H. 14. Jh.
):
was der selbe Frederich groß unde stark, also daz he eine ame wines ufhup.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
26, 25
(
preuß.
,
1424
):
1 vas reynisch weyn von 4½ omen, 1 vas mostes.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
74, 18
(
nobd.
,
1410
/
12
):
daz nymand keynen win eychen sol mit butten, kubeln, gelten oder anderm geschirre [...] dann mit der rechten ame.
Ziesemer, a. a. O.
130, 34
;
703, 29
;
Kollnig, Weist. Schriesh.
35, 12
;
197, 24
;
Rohland, Schäden S.
351
;
Müller, Grafsch. Hohenb.
1, 96, 26
;
Girgensohn, Berl. Kämmereirechn.
147
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
82
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›Messung, Prüfung (z. B. des Weines auf Hefezutat)‹.

Belegblock:

Auer, Stadtr. München (
moobd.
,
1343
):
Swaz ain gast ponzen oder anderlay geschirr mit trinchen oder mit hönig hie laet auf die eych, oder auf die am, und des nicht vodert ze am inner iars frist.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
v. 1347
):
so sol er die hepfen amen und einem abslahen und sol die âm merchen.