alzu,
alze,
Adv.
(1; 2),
Präp.
(3).
1.
vor folgendem Adj./Adv./unbest. Zahlw.; oft zusammen, meist getrennt geschrieben: ›allzu, übermäßig, das erwartete und akzeptable Ausmaß einer Gegenstands- oder Vorgangseigenschaft übersteigend‹; offen zu 2.
Syntagmen:
a. gæhe / genugsam / gros
(mehrfach)
/ gut / hart / hitzig / leid / lieb / neu / scharf / schwer / ser / spitzig / streng / ungeschikt / fiel / weit / wunderlich.

Belegblock:

Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
24, 1
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Liebe nicht allzu lieb, leit nicht allzu leit sol umb gewin und verlust bei weisem manne wesen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Allzu gute wort haben wenig glaubens. [...] All zu milt hilfft bald zur armut. All zu gemein macht veracht [...]. All zu scharpff ist zu schwer [...] All zu scharpff macht schaͤrtig [...] All zu spitzig sticht nicht. All zu streng zerreist. All zu vil ist vngesund.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
etwas inbraner varwe, | Nút alczeswarcz noch grawe.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
156, 5
(
1473
/
8
):
Dein muet ist alltzue sere dir erwildet.
Munz, Füetrer. Persibein
61, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
sy nam da allzúe gahen wider sturcz.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
779
;
Froning, Alsf. Passionssp.
622
;
Vetter, Pred. Taulers ; ;
Sappler, H. Kaufringer
9, 159
;
Alberus
GG iiijv
;
Dietz, Wb. Luther ;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
102/3
.
2.
›sehr‹; oft als Übs. eines lat. Superlatives.

Belegblock:

v. Tscharner, Md. Marco Polo
5, 9
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Do wirkit man ouch alczuschone und tuyre tuchir.
Ebd.
10, 18
:
dorynne worin alczu schone pallas.
Ebd.
45, 1
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
102/3
.
3.
›ganz hin zu etw.‹;
al
als Verstärkung (vgl.
2
, Adj., 5) der Präp.
zu.

Belegblock:

Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
67, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
das sy mit im wolt | allzue dem perg Pelan mit im entweichen.