alraun,
die
,der
;-/-en.
1.
›Mandragora, Alraun‹, eine zu den Nachtschattengewächsen gehörige Pflanzengattung mit rettichartiger, gespaltener Wurzel, die leicht der Menschenfigur zu vergleichen und deshalb Gegenstand des Aberglaubens ist; oft speziell: ›Mandragorawurzel‹.Belegblock:
er warte siner lune, daz mich brunen | von senfte der alrunen | wart slafern, durch so süzen smac.
den tumen weiben fur allran | sy es [pild aus rubm] czu kauffen geben.
das kain allrawn noch wurz den mag vertreiben.
die beten an fremde goter [...], alle die do gelawben an czaubrer [...], an eysvogel, an patonigen graben, an alrawnen, an allerley vogel geschrey.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Voc. Teut.-Lat.
a viijr
; Voc. inc. teut.
a vijr
; Wrede, Aköln. Sprachsch.
104
; Schmeller/F.
1, 56
; Hwb. dt. Abergl.
1, 312-324
.2.
›der Mandragorawurzel ähnliche Gegenstände, die als Zaubermittel verkauft wurden‹; Metonymie zu 1.Belegblock:
Bad. Wb.
1, 34
.3.
›Zauberin, Wahrsagerin, über Zauberwissen verfügende Göttin‹; auch: ›Scharlatan‹.Belegblock:
Sît, wîp, der süeze ersüezen vürbaz reichet, | ouch, alsam der alrûnen glanz | der berendigen vrouwen schranz, | berlîche bürde weichet.
Göttin Alraun, ich rüff dich an.
O Alrun, ich ruͤff dich an, das du meinen Man tugenthaft machst.
Hetten under in etlich alt wârsagerin, die nantens die Altraun.