almächtig
(sehr vereinzelt
almächtiglich
),
Adj.
1.
›allmächtig, mit uneingeschränkter Machtfülle ausgestattet‹; in der übergroßen Mehrzahl aller Belege von Gott gesagt;
zu  1.
Vorwiegend religiöse und didaktische Texte.
Bedeutungsverwandte:
, , (Adj.) 1, (Adj.) 12; vgl. .
Syntagmen:
a. got
(formelhaft, Adj. oft nachgestellt) /
schöpfer
(mehrmals)
/ son / vater, a. glorie / hand
(Gottes)
/ herlichkeit / rede, a. wort; got, der a.; got / vater sein a.; son a. erscheinen.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
dar tů, here, hemelesche vater, almechtich scheffere, den menschen zů geschaffen hast.
Gille u. a., M. Beheim
69, 8
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Heiliger geist vil frone, | allmachtigcleicher got vil her, | mit wesender, mit ewiger | dem vater und dem sone.
Ebd.
70, 164
:
Der allmachtig gross hoch und reich, | pey dem da nichtz ist unmugleich, | dem nichtz ist wider stende, | Der driveltig und eine | palt tet dem teufel wider stant.
Ebd.
78, 191
:
gat mit der paider volleist | schepher hymel und erde, | Almechtig und unmesslich weis.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
2, 79
(
Nürnb.
1517
):
sunder er ist von natur der allmechtig, ungemessen, ungeendet, ewig got.
Andreae. Ber. Nachtmal
69r, 7
(
Augsb.
1557
):
dardurch gibt vnns Gott sein Allmaͤchtige Glorj vnd herrligkait zůuerstehen.
Buijssen, Dur. Rat.
26, 12
(
moobd.
,
um 1384
):
Herr almechtiger got, wıͤr pitten dich, laz uns von allm ubel.
Bauer, Imitatio Haller
56, 3
(
tir.
,
1466
):
Das ist ain wunder, das der mensch nicht enpfhindet der purden vnd aufhaltung, der da getragen würt von dem almechtigen got.
˹In der Minnedidaktik von einer Frau gesagt: Thiele, Minner. II,
17, 11
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
Ich glob an ain jung wipp. | ich glob das ir zartter lipp | minß dienstz almechtig sy.
˺
Große, a. a. O. ;
Helm, H. v. Hesler. Apok. ; ;
Kehrein, Kath. Gesangb. ; ;
Dubizmay, kurß zu Teutze
15, 6
;
Froning, Alsf. Passionssp.
7069
;
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. 3. V. Bl. ;
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
25, 13
;
34, 70
;
Pyritz, Minneburg
5367
;
Gille u. a., a. a. O.
15, 10
;
81, 245
;
111, 459
;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Vetter, Pred. Taulers ; ;
Ruh, Bonaventura
313, 4
;
Schlosser, H. v. Sachsenh.
6039
;
Eschenloher. Medicus ;
Rauwolf. Raiß ;
Päpke, Marienl. Wernher ; ;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
36, 1
;
38, 99
;
42, 1
;
Klein, Oswald
111, 20
;
Kummer, Erlauer Sp. ;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Dietz, Wb. Luther ;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
102
.
2.
›wirkungsvoll, kräftig, fruchtbar‹.

Belegblock:

Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Daz kreftigeste gebet und vil nâch daz almehtigeste, alliu dinc ze erwerbenne, und daz aller wirdigeste werk vor allen dingen, daz ist, daz dâ gât ûz einem ledigen gemüete.
Dietz, Wb. Luther .