1
ale,
die
;
-Ø/-n
, auch
;
zu
ahd.
āla
›Ahle‹
(
Splett, Ahd. Wb.
1, 177
), s. auch
1
alse
.
1.
›Ahle (des Schusters oder anderer Lederverarbeiter)‹, ein nadelförmiges, leichtgebogenes Werkzeug aus dünnem Stahl mit Holzgriff zum Vorstechen der Löcher in Leder oder vergleichbares Material (nach
Öst. Wb.
1, 136
); offen zu 2.
Zur Wortgeographie von ,Ahle‘ in den rezenten Mundarten vgl.
Dwa
2, 59-61
.
Bedeutungsverwandte:
 1,
2
 1, (
die
5, ; vgl. .
Syntagmen:
a. durch etw. stechen; der a. brauchen; etw. mit der a. durchgraben.
Wortbildungen:
schusterale.

Belegblock:

Mone, Adt. Schausp. (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
brenge mir den schuͤster mit der ole, | den altboßer mit der sole.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
[er] durchgrabe sein ore mit einer ale.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1573
):
ist auch verpoten aim ieden [...] sundel oder phriemen, gespitzet zweck oder all.
Keil, Peter v. Ulm
152
;
Roloff, Brant. Tsp.
312
;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Öst. Wb.
1, 136
.
2.
allgemein: ›spitzes Werkzeug für Handwerker‹; das
Öst. Wb.
1, 136
erschließt auch: ›spießähnliche Waffe‹.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
291, 37
(
preuß.
,
1444
):
1 vierczettige ole, 2 schroteysen.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 89, 28
(
omd.
,
1352
):
Dy buzze sullen dy meistere des handwerkis ouch uz geben mit rathe, [...] bynamen daz werg, daz in dy kremer gehort als alen, settilnaile und nalden.
Sexauer, Schrr. in Kart.
272, 32
(
moobd.
,
v. 1450
):
ain hakchen · ain schawfel · ain parten · ain al.
Ziesemer, a. a. O.
237, 41
;
289,
Anm. 1;
665, 2
.