1
albe,
alpe,
die
;
oder
-n/-n
;
vereinzelt
das
;
zur Etymologie vgl.
Hiersche, Dt. etym. Wb.
1, 74
.
1.
›hohes Gebirge, Hochgebirge‹.

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
wan di wolken allenthalben | Sich czyn uber berk und alben.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
32, 19
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
wie sie berg und tal, stock und stein, walt und gefilde, alpen wiltnüß [...] durch treiben durch irdisch gutes willen.
Koppitz, Trojanerkr. (
halem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
Der schnew von wilden alben | Gevielle nie so dicke.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm ;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Voc. inc. teut.
a vijr
;
Rot
289
;
Öst. Wb.
1, 126
.
2.
als Name verwendet für a) den Schwäbischen Jura und b) die Alpen oder einzelne Alpenzüge. Dabei gilt
albe
sowohl für a) wie für b),
alpe
ausschließlich für b).
Wortbildungen
(verdeutlichend zu b):
alpgebirge.

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
a vijv
(
Nürnb.
1482
):
Albe teuschperge zwischen walhen vnd teutschen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Alb / alben / alpen / alpgebuͤrg [...] Ist das gebuͤrg zwischẽ Italien / Deutschland / vnd Franckreich.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
3997
(
schwäb.
,
1453
):
Ich sprach: ‚Eckhart, ich bin kain bur. | Dort her by Urach uff der Alb‘.
Koppitz, Trojanerkr. (
halem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
Der schnew viel nie von alben | So vast als da die ringe.
Maaler (
Zürich
1561
):
Die Alb naͤchst darbey entspringt die Donauw.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
do si über die alben giengen, starb sand Maternus under wegen.
Koppitz, a. a. O. ;
Wiessner, Wittenw. Ring.
5303
;
Sudhoff, Paracelsus ;
Klein, Oswald
116, 3
;
Rot
289
;
3.
›Alm, Bergweide, sommerliche Hochweide im Gebirge oberhalb der Baumgrenze‹; offen zu 4.
Oobd. tendiert die Form
albe
über
alben
und
albm
zu .
Bedeutungsverwandte:
1
 11; vgl. .
Syntagmen:
gebauer auf der a.; etw. ab der a. füren, vieh an der a. nemen, berg zu a. geben, mit dem vieh zu a. sein, schne fallen an die a.
Wortbildungen:
alp|anrecht
,
alpgericht
,
alplon
,
alpniesser
,
alpniessung
,
alppön
,
alpreitung
,
albrind
,
albstük
,
alpteil
,
alb|unkost
,
albweide
;
älplich
›als Alm‹.

Belegblock:

Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1449
):
der Herrschaft lúte meintent, das si dieselben alppe mit irem vieche gepruchen und uffarn solten.
Rennefahrt, Statut. Saanen (
halem.
,
1641
):
daß sy es auch by iren hüseren, in bergen, alpen, weiden, staflen, und sonst verkauffen mögint.
Niewöhner, Teichner
293, 13
(Hs. ˹
oobd.
,
1350
/
65
˺):
der toͤt doch einen fremden man | an einer alben umb sein hab.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
n. 1590
):
an die Miterhauser hütten und albm.
Wopfner, Bauernkr. Tirol
166, 13
(
tir.
,
1525
):
phleger von Hew̆nfels schlecht all iar iărlichen zehen haw̆bt vichs, offt mer, aŭf unnser albm.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
4913
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 582, 12
;
Graf-Fuchs, a. a. O. ; ; ;
Rennefahrt, a. a. O. ;
Wopfner, a. a. O.
102, 38
;
Niewöhner, a. a. O.
682, 73
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ; ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ; ;
Winter, Nöst. Weist. ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ; ;
Öst. Wb.
1, 126/7
;
4.
›zur sommerlichen Hochweide gehörige bauliche und innerhäusliche Einrichtungen; Almbetrieb‹; Metonymie zu 3.

Belegblock:

Zingerle, Inventare (
tir.
/
vorarlb.
,
1471
):
ii kessel sind in der alben.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
1694
):
bei ihren heüsern, weilen man zu kürchen ist, oder aber auf den albmen und andern dergleichen orthen.
5.
›die Alm nutzende Gemeinde oder Almgenossenschaft‹; Metonymie zu 3; 4.

Belegblock:

6.
›Almnutzungsrecht, Almanteil der Almgenossen‹; Metonymie zu 3; 4.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, .

Belegblock: