1
al,
der
;
-(e)s/-e
oder
(letzteres + Uml.).
1.
›europäischer Flußaal, Anguilla anguilla L.‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Syntagmen:
den a. fangen
(mehrmals, auch ral.)
/ füren / halten / sieden
(mehrmals);
a. sein schlüpfrig / glitschend / glat / flüchtig, winden sich; tonne / fas / last al
oder
ale
oder
ales; feiste des ales.
Ral.:
den a. über dem knie zerbrechen; den a. beim schwanz / schweif haben
oder
halten; den a. mit dem sterz haben; den a. mit einem feigenblat halten.

Belegblock:

Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
daß Baltasar Ganß von iderm vaß ohel eine marg haben solte.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Ell, forhinen, selmling, welinen, höcht, brexmen und kreps, nemlich seyen an ferinen herbracht worden.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1523
):
trischlen, karpfen, schliyen, braxmen, rotten, haslen, aͤschen, barben, allandt, nasen, aͤl.
Weitz, Albich v. Prag
138, 7
(Hs. ˹
oobd.
,
A. 16. Jh.
˺):
Fur die rinnenden wunden, die vast ser sein. Seud ainen al vnd behalt die faißt jn ainem rainen vaͤslein.
˹Phraseologisch oder sprichwörtlich: Buch Weinsb. (
rib.
,
2. H. 16. Jh.
):
Ich bitt auch got, das [...] die sechsherrn [...] den ail nit zu hart oder zu los halten, dan sich der mittelmeissigkeit und bescheidenheit gebruchen.
Luther, WA Anm. 3 (
1535
):
du hasts ut all beim schwantz.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1653
):
Einen Aal uͤber den Knien zerbrechen / wird gesagt von den Großsprechern die unthunliche Sachen leisten wollen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
swer den helen visch, der da heisset ein al, bi dem sweif wil haben und ein heiliges leben mit lawkeit wil an vahen, der wirt in baiden betrogen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Er fieng gern aͤl / id est, mit ander Leuth schaden vnnd grossem sturm er nach Gelt stelt
˺.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 692, 6
;
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
11, 10
;
14, 38
;
40, 32
;
45, 26
;
137, 9
;
Ders., Marienb. Konventsb.
30, 30
;
275, 22
;
Rohland, Schäden
348
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.  f.; ;
2.
›Aalhandel‹; Metonymie zu 1.

Belegblock:

Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
hatt Baltasar Ganß meinen gsten. hern uberredet, das f. dt. dem Schachman [...] den ohel uberliß.
ist mir gesagt in der rentkamer, das die Schachtman den ohel nach haben sollen.