akust,
die
;
zu
mhd.
âkust
›Tücke‹
(;
BMZ
1, 827
).
– Zunehmend seltener Gebrauch, im beginnenden 16. Jh. auslaufend.
1.
›Arglist, Tücke, Hinterlist, Böswilligkeit, Spitzfindigkeit‹.
Häufig im Alem. belegt.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. .

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Judas mit akusten | gruzt en unde kust en.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Ǎn alle geværde | Was der zarte werde
[Jesus] |
Ǎne ankunst, ǎne loshait, | Ǎne alle widerwœrtekait.
Adrian, Saelden Hort
529
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
den slangen dur sin akust | hies er slichen uf der brust.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1415
):
da wider niemer ze tůnde, weder mit geistlichen noch weltlichen gerichten, noch mit keiner ander akust und geverde.
Ders., Gebiet Bern (
halem.
,
1416
):
soͤllent die vorgenanten [...] alle vier [...] in dem [...] bergwerke in gantzen gůten truͤwen sich bewerben âne alle vâr und akust.
Ders., Zivilr. Bern ;
Ders., Stadtr. Bern ;
Ders., Statut. Saanen ; ; ;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ; ;
Panzer, Merlin Füetrers
170, 4
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›sinnliche Begierde‹.

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Da von quamen sie in lust, | Vleischlicher lıͤbe akust | Trugen sie kein der reinen
[Susanna].
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
disú suͤssekait ist úber mentschlich kraft, und bi der gnade ist enkain flaischlich akust.