agen,
im Sing. selten, und zwar meist oft diminuierte Formen: obd.
die
, seltener der
;-/-Ø
;agel
(Pl. -n
), aglen
; vereinzelt Kontraktion zu 1
, 2
; ›Getreidespreu, die beim Dreschen von der Ähre abgeschlagenen Grannen; Flachsspreu, die beim Brechen von Hanf und Flachs abfallenden Stengelsplitter; kleiner Splitter aus Holz; Abfall überhaupt, Unflat‹. Die Zuordnung der Belege zu einer der Bedeutungsvarianten ist nicht immer möglich.
Syntagmen:
die a. sehen / streuen / ausschwingen, a. auf die gasse schütten, a. in dem ofen brennen; den ofen mit a. schüren, mit a. einheizen; a. im auge
(häufig), a. von har; klein als um ein a.
(zur Kennzeichnung der Nichtigkeit von etw.). Ral.: jm.
(einer Frau) die a. ab-/ausschütten
(obszön; zur Motivierung vgl. f.).Wortbildungen:
amreiter
amschaf
Belegblock:
sie lisen nicht ab des kunigis knechte, di si ingewurfen hatten, zu schornde den oven mit ayn, mit werke, mit peche und mit geruysche.
do der scheppe gesayn eyn sweyn legin of der agen vor sein tar.
kain gancze stat nirgen er schin | so klain als umb ain agel.
Do wirt einer in die oren gepfiffen, | Die ander wie ein kalp begriffen, | Der dritten schut man ab die ageln, | Das ir die pein gen perg auf gageln.
was siehstu den agen in dem augen deins brůders: vnd siechst nit den trom in deim augen.
[der] geb ir allen tag das tagwerck für / ouch sol er ir die aglin vß dem geren schüttelen.
Sú sechent ain aglen in dem og irs na֔chsten, und den grossen tromen, den sú in iren ogen tragent, den sechent sú nit.
keine anglen in sein behaußung tragen, damit einzuefeüren.
kain aschen oder üsel oder agen oder ander unflat der unzäm ist, den soll man nicht schutten noch geussen auf die gassen.
Nimb menschen khott, agen oder schlut, der den webern vnder den stuel felt, ain wenig werch.
Gille u. a., a. a. O.
176, 55
; Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
58, 22
; Schwäb. Wb. f.;
Vorarlb. Wb.
1, 55
; Öst. Wb.
1, 109
; Matzel, in: Sprachw.
3, 1978, 329
.