adiaphorist,
der
;
aus
griech.
adiáphora
›gleichgültige, sittlich indifferente Gegebenheiten‹
.
›Adiaphorist, Indifferentist‹; in der Reformationszeit, insbesondere in der Zeit des Augsburger (1547) und Leipziger (1548) Interims von katholischer und streng protestantischer Seite für die Anhänger der Lehre von den Adiaphora (‚Mitteldingen‘; s. dazu: ) gebraucht und von den so Bezeichneten teilweise übernommen. Zu den Adiaphora zählen einige gottesdienstliche Gebräuche, aber auch Firmung, letzte Ölung, Heiligenverehrung, bischöfliche Jurisdiktion u. a. Sie wurden als die Heilswahrheiten der Hl. Schrift nicht verletzend erklärt, um auf diese Weise zu einem Ausgleich zwischen Protestanten und Katholiken sowie zwischen verschiedenen Richtungen des Protestantismus zu kommen.
Wortbildungen:
adiaphoristisch.

Belegblock:

Lepp, Schlagwörter.
1908, 41
f.;
Wetzer/Welte
1, 1882, 223-235
;
LThK
1, 146/7
.