ackerman,
der
;-/ vereinzelt
-ner
+ Uml., meist ackerleute
.1.
›Bauer, Landmann, Pflüger, Arbeiter im Feld und im Weinberg‹, im allgemeinen, ständisch meist nicht spezifizierbaren Sinne; metaphorisch sowohl für Christus als Erlöser und für Gott als Schöpfer und Heger der Schöpfung wie für den Teufel als Urheber von Zwietracht gebraucht; Vorw. theologische, literarische und didaktische Texte; zur Stilebene vgl. Hübner in:
Dückert, Norm. lex. Ebene
.1976, 26
Syntagmen:
a.
(Subj.) arbeiten / bauen / brachen / pflügen, säen den acker / faren hinaus / ziehen furchen / furwerken / ernären sich des ackers, der viehzucht / geben pferde zum hergebot
; dem a. einen weingarten bestaten
; gebunden sam ein a.
; armer / hinlässiger / geistlicher a.
Belegblock:
seint den smeden zu verordent [...] die geselschaft van [...] goltsmede, kannegeisser, ackerluide, mulner.
do sante her syne knechte czu den ackerluten uf daz sy dy frucht yn nemen.
Ich bins genant ein ackerman, von vogelwat ist mein pflug.
ve marder, swin, wild und zam | die mestet wol der akerman.
Wan abel waz ein hirte der schaff vnd cayn ein ackerman.
Ackermañ der wol gstifflet oder geschůcht ist / der gůt pundtschůch antregt.
des teufels von der hellen, der ein ackerman ist aller zweidragt.
Ihesus [...]: ich pin ein worer weinstock vnd mein vater ist ein acker man.
Jesus ist selbst der Ackermann, | Spannt weder Roß noch Wagen an, | Er thut sich selbst einspannen, | Er zeucht fuͤr vns biß in den Todt.
Agricola acker man vel bawman.
Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 210, 2
; Jahr, H. v. Mügeln
122, 14r
; Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
359
; Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. ;
Goldammer, Paracelsus
6, 195, 3
; Voc. Teut.-Lat.
a vr
; Wrede, Aköln Sprachsch.
68
; 2.
›Bachstelze‹; nach Kluge, Etym. Wb.
leitet sich die Bezeichnung 43
ackerman
daraus ab, daß die Bachstelze dem Pflüger auf dem Feld folgt, um aus der umgepflügten Erde die Würmer herauszupicken.Belegblock:
Schles. Wb.
1, 27
.3.
›Kalmus, Acorus Calamus L.‹, eine schilfähnliche Pflanze; die Bezeichnung ackerman
leitet sich aus lat. acorus
mit volksetymologischer Anlehnung an acker
her.Bedeutungsverwandte:
vgl. (2. Nuance).Belegblock:
Marzell
1, 110/112
.