achtbäre,
auch
achtbar
und
achtbarlich
, Adj.
1.
›angesehen, geachtet, geschätzt, ehrwürdig‹, mit offenem Übergang zu ›mächtig‹; oft formelhaft als Ausdruck der Achtung gegenüber Personen gebraucht; Syntagmen:
a. sein
›etw. gelten‹; j. a. erhöhen; a. könig / herre / lerer / jüngling, a. leute.
Wortbildungen:
hochachtbar.
Belegblock:
Dâvît nâch gotis herzin was,| ein kunic, den er selbe irlas | an sînes volkis rîche | und hôet in achperclîche.
Nennet mir, mit dem finger weiset mir, wo sint die frumen, achtbern leute.
der wirdige und achber here er Jorge von Wittershußen, zu dir zyth probest zu dem closter Sehee.
Neumann, Rothe. Keuschh.
5451
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
v. Birken. Erzh. Österreich ;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
19, 3
; Weber, Füetrer. Poyt.
7, 3
; Grothausmann, Stadtb. Karpfen
2, 14
; Alberus
rr ijr
; Wrede, Aköln. Sprachsch.
60
; v. Künßberg, Acht.
1910, 51
.2.
›prächtig, mächtig, reich (von Sachen und Herrschaftsgebilden); beachtlich, beachtenswert (von Handlungen)‹; Syntagmen:
lon a. sein; a. hafen / handel / sold, a. gerechtigkeit / krone / stat, a. banier / land.
Belegblock:
da sach ich gar eyn achpere stat, | daz ist dy
e
cristenheit genant, | daz han ich in dem [geist] erkant. wann meiner freuden achtber banier ist mir leider undergangen.
uß deme allen danne die achpare gerechtigkeyt eynes iglichin parthes sich belernen unde wolmerglichin erschynen wirt.
Der selbe achtbarliche sold | Was für ungemütte gütt.
das enhalb des piriges wer | vill diett und lanndt achtper.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
72, 16
; V. Anshelm. Berner Chron.
5, 151, 13
; v. Künßberg, Acht.
1910, 52
.