abzälen,
V.,
auch mit Rückuml.
1.
›jn. verdammen, verurteilen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.

Belegblock:

Bihlmeyer, Seuse (
els.
,
14. Jh.
):
daz die abgezelten blibend ligende, da die userwelten iemer me dar wider uf kerent.
Einen abgezalten menschen von diser welte hoͤret nút zů.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Got spricht: „hoffart nu ge van myr, | du bist der abegetzelten, | dynen lon den habe dir!“
2.
›jn. (aus einer Menge) herausgreifen‹.

Belegblock:

Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
den [fürst] hat der tod nu abgezalt, | Dem niemant mag entweichen.
3.
›etw. durch Zählen bestimmen, die Menge von etw. ermitteln‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Wortbildungen:
abzälung.

Belegblock:

Qu. Schweiz. Gesch. (
halem.
,
1470
):
als man beide ratschleg abzelt, fand sich aber Kistlers ratschlag das mer.
Maaler (
Zürich
1561
):
Abzellen/Zellen. Denumerare, Computare. Abzellen/ welcher mer henden in der wal habe. [...] Jede artickel der sach an den fingerẽ Abzellen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
E. 16. Jh.
):
Wenn ain zehentner ain paurn anfält und nöth in daß er ablär oder abzäll.
Dietz, Wb. Luther .
4.
›eine Teilmenge von einer Gesamtheit abzählen‹; als Synekdoche: ›etw. von einer Menge wegnehmen‹.

Belegblock:

Wrede, Aköln. Sprachsch.
56b
.