abwendig,
Präp./Adj.
1.
Präp.: ›unterhalb‹.

Belegblock:

Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
Zů disen ziten wart ouch ein kint geborn in dem stettelin Emaus, das was abewendig des nabels also zwei menschen.
2.
Adj.: ›von etw./jm. losgesagt, abtrünnig‹, oft als prädikatives Attribut in Verbindung mit
machen
, dann: ›jn. von etw./jm. ablenken, zum Abfall bewegen; jn. von etw. abbringen‹; vgl.  123; offen zu 3.
Bedeutungsverwandte:
.
Gegensätze:
 6.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc. Mal.
2, 6
(
preuß.
,
um 1330
/
40
):
vil lute machte er abwendic von bosheit.
Schaer, Pyr.-Thisbe-Sp. III,
1992
(
osächs.
,
1607
):
dass sie sich w(i)eder [von] gu(e)tt noch geld(t), | noch etwas(s) anders in dies(s)er weldt, | Sollen abwen(n)dig machen la(h)n.
Sachs (
Nürnb.
1559
):
Welche [...] | Ist bliebn in lieb und trew gantz bstendig | Und im gar nie worden abwendig | In keinr anfechtung, angst und noht.
Ziesemer, a. a. O. Jer.
23, 22
;
Shess. Wb.
1, 117
;
Dietz, Wb. Luther .
3.
in der Wendung
jn. abwendig machen
›jn. aufsässig machen; (jm.) jn. abwerben‹;
zu  4.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Rennefahrt, Wirtsch. Bern
640, 1
(
halem.
,
1680
):
einichen gsellen aufwicklen, noch abwendig machen, ab und an sich ziehen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Einem ein reysigen zeüg Abwendig machen / vnd vff sein part bringen.
4.
in der Wendung
etw. abwendig machen
›etw. (Bevorstehendes) abwenden, verhindern, verhüten‹;
zu  5.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Die pestilentz oder beül abwendig machen vnnd fuͤrkommen oder verhuͤten.
5.
in der Wendung
etw./jn. abwendig machen
›etw. (Bestehendes) / jn. beseitigen; etw. wenden, ändern‹;
vgl.  6.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc. Soph.
3, 15
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
der herre hat hinwecgetan din gerichte, er hat abwendic gemachit dine viende.
Ebd. Jes.
43, 13
:
ich [Gott] wirke, und wer mac daz abwendig machen?
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
die franzosen
[Syphilis]
lassen sich domit nit abwendig machen.