abtrünne,
Adj.;
meist subst.:
abtrünne(r).
1.
›abtrünnig, abgefallen‹;

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Der do spricht zů dem kúnige abtrúnner
(Var. Z-Oa:
du abtrinniger
).
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
der ein abtrünne und ein grosser aͤchter und wütrich was der kristen.
Karnein, De amore dt.
171, 522
(
moobd.
,
1471
):
Gee ganntz hinweck, du abtrunner vnd verlaugner deins ordenns.
Lepp, Schlagwörter.
1908, 46
.
2.
›(schuld)flüchtig, weggelaufen‹;
vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
2, 222, 22
(
preuß.
,
1440
):
sal nymant keynen gebouwer, gertener, molner, zcinsman, visscher adir abetrunner uffnemen, her habe denne beweisung, das her von seynem hern gescheyden sey.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
um 1290
/
1300
):
ez si vrau oder man, die ab drunne werent.