absteigen,
V., unr. abl.
1.
›von etw. herab-, heruntersteigen‹; dazu die Spezialisierungen ›(vom Pferde) steigen, absitzen‹ (dazu ggs.: ); ›(das Schiff) verlassen, an Land gehen‹.Belegblock:
Feudel, Evangelistar
1, 124, 12
(omd.
, M. 14. Jh.
): der uf dem dache ist, der instigit nicht abe in daz hus.
zu Dohna u. a., Staupitz / Scheurl
2, 35
(Nürnb.
1517
): niemant steigt auf in himel, dann der vom himel abgestigen ist.
Rudolf, Peuntner. Sterbek.
149va, 18
(moobd.
, n. 1434
): die an die hilff seines heiligen leidens jn dy ewig verdampnuͤs sind abgestigen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 351, 39
(München
1586
): Da nun dein Leib lag im Grabe, | In grosser still vnd rhu,| Stigestu zur Vorhell abe.
Schmitz, Schiltb.
174, 9
(Frankf.
1597
): EIn Schiltbürger ritte mit andern hinweg / vnnd allweg wo die anderen abstiegen / da stiege er auch mit ihn ab.
Diefenbach, Mlat.-hd.-böhm. Wb.
93
; Voc. Teut.-Lat. a III v;
Voc. inc. teut. a
ivv
; Serranus A
3v
; Rot
304
.2.
›sinken, sich neigen (von Gestirnen)‹.3.
›sinken (vom Preis)‹.Belegblock:
Wrede, Aköln. Sprachsch.
47a
.4.
›(aus einem Geschlecht) stammen, abstammen von jm./etw.‹; vgl. dazu ; generell: ›sich von etw. herleiten‹.Bedeutungsverwandte:
.Belegblock:
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
2, 279, 8
A (Augsb.
um 1475
): daz der selb Christus der herr waͤre abgestigen auß dem geschlaͤcht dauid.
Chron. Augsb.
9, 371, 29
(schwäb.
, 1544
/5
): Was hilfts aim, der von edlem bluet/ Absteiget und nichts ehrlichs thuet,/ Noch nach der tugent wirbt?
Schade, Sat. u. Pasqu.
3, 30, 12
(orhein.
, 1520
): der babst oder cardinäl [...] halten dir für, daß von inen das keiserthům abstig als von eim haupt von gott geben.
5.
›etw. durch Ersteigung e. S. gewinnen, etw. herunterholen‹; zu dieser Bed. stellt sich jagdsprachlich im 18. Jh.: ›(Falken) ausheben, aus dem Nest nehmen‹.6.
›etw. (z. B. ein Schloß) besetzen, erobern‹.Rechtstexte, Chroniken.
Belegblock:
Laufs, Reichskammergo.
186, 16
(Mainz
1555
): ob jemandt [...], gefenglich enthalten, andern verkauft, ubergeben, seine schloß, stedt und heuser heymlich abstigen, [...] oder vergewaltigt würde.
Barack, Zim. Chron.
3, 304, 6
(schwäb.
, M. 16. Jh.
): es wer der Schramberg dem Merzen widerumb bei nacht abgestigen worden.
Chron. Augsb.
3, 124, 11
(schwäb.
, E. 15. Jh.
): am morgen früe nach sant Jörigen tag ward die stat Zili abgestigen und gewunnen von Jan Witebitz, des lands hauptman.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.
146, 1
(oobd.
, 3. Dr. 15. Jh.
): gedacht, im wurd aber mit seiner poshait gelingen, als mit Eppenstain und mit mer gschlossern, die er vor auch mit klainer frunckait hett abgestigen.