absteigen,
V., unr. abl.
1.
›von etw. herab-, heruntersteigen‹; dazu die Spezialisierungen ›(vom Pferde) steigen, absitzen‹ (dazu ggs.: ); ›(das Schiff) verlassen, an Land gehen‹.Belegblock:
der uf dem dache ist, der instigit nicht abe in daz hus.
niemant steigt auf in himel, dann der vom himel abgestigen ist.
die an die hilff seines heiligen leidens jn dy ewig verdampnuͤs sind abgestigen.
Da nun dein Leib lag im Grabe, | In grosser still vnd rhu,| Stigestu zur Vorhell abe.
EIn Schiltbürger ritte mit andern hinweg / vnnd allweg wo die anderen abstiegen / da stiege er auch mit ihn ab.
Peter steig ab von dem schifflein.
2.
›sinken, sich neigen (von Gestirnen)‹.3.
›sinken (vom Preis)‹.Belegblock:
Wrede, Aköln. Sprachsch.
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.4.
›(aus einem Geschlecht) stammen, abstammen von jm./etw.‹; vgl. dazu ; generell: ›sich von etw. herleiten‹.Bedeutungsverwandte:
.Belegblock:
von welchem Stam̃en der Kindern Israel er abgestiegen.
daz der selb Christus der herr waͤre abgestigen auß dem geschlaͤcht dauid.
Was hilfts aim, der von edlem bluet/ Absteiget und nichts ehrlichs thuet,/ Noch nach der tugent wirbt?
5.
›etw. durch Ersteigung e. S. gewinnen, etw. herunterholen‹; zu dieser Bed. stellt sich jagdsprachlich im 18. Jh.: ›(Falken) ausheben, aus dem Nest nehmen‹.6.
›etw. (z. B. ein Schloß) besetzen, erobern‹.Rechtstexte, Chroniken.
Belegblock:
ob jemandt [...], gefenglich enthalten, andern verkauft, ubergeben, seine schloß, stedt und heuser heymlich abstigen, [...] oder vergewaltigt würde.
es wer der Schramberg dem Merzen widerumb bei nacht abgestigen worden.
am morgen früe nach sant Jörigen tag ward die stat Zili abgestigen und gewunnen von Jan Witebitz, des lands hauptman.