absonderlich,
Adj.
/
Adv.;
in adv. Verwendung vereinzelt
absonderlichen
; im Gegensatz zu , ausschließlich Formen mit
-o-.
Verwendungen 1 und 3 adv., 2 und 4 adj.
– Vorw. oobd.; spätes Frnhd.; rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte.
1.
›gesondert, für sich, eigens‹;
offen zu 2; vgl.  1.

Belegblock:

Schoop, Qu. Düren
231, 30
(
rib.
,
um 1610
):
particulariter oder absonderlich.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1568
):
so solle nun hinfüran jedem sein getraid absonderlich gemalen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
da solle der verbröchente tail [...] sich mit den belaidigten absonderlichen vergleichen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1717
):
ist verfahlen ain gulden und den verursachten schaden absonderlich guet zu machen schuldig.
2.
›abgesondert, abgetrennt‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1725
):
vüch [...] welches er nothwendig zu verhüetung anderer leüt schaden absonderlich halten müeste.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17.
/
18. Jh.
):
in unßer herrschaft absonderlichen gehülz.
3.
›besonders, eigens, außerdem, zusätzlich‹.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
2. H. 17. Jh.
):
der verwandlet zuer herrschaft also oft er daß thuet benentlichen 72 ₰, absonderlich aber allen schaden zu ersetzen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
89, 2
(
mslow. inseldt.
,
1609
):
Mehr śoll er noch abśonderlich śeinem śtiefśohn Palkho entrichtn Viertl waiz.
4.
›besonders, herausragend‹;

Belegblock:

Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
n. 1590
):
wort auch durch die hernach regirenden herrn [...] mit merern absonderlichen freihaiten als wochenmärkt und andern begabt.
Wrede, Aköln. Sprachsch.
44b
.