absolvieren,
V.
1.
›jn. von etw. befreien, freisprechen, entbinden‹; offen zu 2.Gegensätze:
.Belegblock:
wurden sij [viel der krepper] bekant, | Sij wuͤrden absolviert vom konnige zu hant.
soll er alßdann und nit ehe von der acht absolvirt und erledigt [...] werden.
Ebd.
214, 23
: soll unverzüglich der appellat auf sein bitt und anhalten von der außgangen ladung absolvirt werden.
wer also uf ain aucht ze ban kompt, den sol der gaistlich richter uß dem ban nit lassen noch in absolviern.
2.
›jn. von Sünden freisprechen, lossprechen, absolvieren‹; in dieser, weitaus am häufigsten belegten Bedeutung vereinzelt Schreibreflexe aus der Mundart: atzelfieren
, dazu: Eckel, Fremdw. Murners.
; Spezialisierung zu 1.1978, 27
Syntagmen:
jn. a.; die sünde a.; jn. der schuld
(mehrfach) a.; jn. von der sünde / pein a.; sich a. lassen.
Belegblock:
der Pfenning an dem rechten | tůt bannen und echten, | bevesten und citieren, | mit falschen zungen absolvieren.
vil menschen, die bichtent zwenzig oder drissig jar und engetaten nie rechte bichte noch si enwurden nie absolviert.
Herr, legt mir die finger vff den kopff | Vnd atzelfieren mich dar von
(wohl lautliche Anlehnung an
atzel [s. d.] ›Elster‹ sowie
Dwa
15, K. 3). wen man apselviren sol, | so er dem priester kumpt zu peicht, | der gwint van gelt ein strǎffe. | wer pfennig gibt, des buss würt leicht.
Dich ich nicht absolvieren kon | Weyl du nicht lassen wilt darvon.
brengt mir die absolucion und gnad, | aber welcher wurt mich absolviren?
do war der wyrdig vater zu im gangen vnd begert zu peichten vnd solt in absßolviren.
3.
›jn. traktieren‹; Ütr. von 2.Belegblock:
wie in der pfaff mit rueten hab abgebutzet und absolvirt.
4.
›etw. vollenden, abschließen, erledigen‹.