abseihen,
V., unr. abl.;
daneben mit grammatischem Wechsel abseigen
, semantisch nicht sinnvoll von abseihen
zu trennen.1.
›absickern, abfließen (von Flüssigkeiten)‹.Belegblock:
mistjauche, so von dem kuhmist in die pfützen abseiget.
2.
›etw. (meist Flüssigkeiten) abgießen, abschütten‹.Wortbildungen:
abseihung.
Belegblock:
darnach syhe den wyn abe vnd thu dan in den abgesygten wyn campher.
wann du seyffen sieden wilt/ so seihe das lauter oben ab in einn kessel vff vier eymer.
Nim petrosil mit kraut und wurzeln, und das in menschenbrunz gesotten, volgents abgesiehen.
seud pappeln in wasser [...] vnd seih das wasser ab.
als ob dy engel menschen weren auch wie er die gschrift nach fisierung abseiget
(›für seine Zwecke abschöpft, ausschlachtet‹)˺.
3.
›etw. auslaufen lassen, ablassen, abzapfen‹.Belegblock:
dem [leitgeb] soll und mag man dan den zapfen abschneiden und den wein im vaß abseichen.