abschrecken,
V.
1.
›jm. etw. durch Drohungen, Nötigungen usw. abzwingen, nehmen, abgewinnen‹.Syntagmen:
jm. das leben/ geld
(je zweimal)/ vieh, den schlüssel a.
Belegblock:
Sachs
16, 447, 4
(Nürnb.
1563
): Ihn hat gehackt deß todtes angel, | Und sein leben ihm abgeschrecket, | Daß er da ligt todt und gestrecket.
Pyritz, Minneburg
1813
(nobd.
, Hs. um 1400
): Mir wolle der mynne ungetuͤm | Daz leben ye abe schrecken | Und auch daz hertz erstecken.
Gille u. a., M. Beheim
249, 48
(nobd.
, 2. H. 15. Jh.
): ich dir geben sil | ku und kelblin. nain, ich en wil. | du maht mir nit ain clawen, | Abschreken oder drawen.
Chron. Augsb.
2, 140, 2
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): es [das freulin] erdacht sich aines sinns und maint, es wolt mir gelt abschrecken und lued mich auf das korgericht und klagt mich an umb die ee.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 16, 31
(Straßb.
1522
): da etwan ein Můter ein Dochter hat, die sol sie wol etwan selber einem reichen Pfaffen oder einem Edelman heimfuͤren oder als Wescherin heimschicken und inen allen Gelt abtreuwen und abschrecken.
2.
›jn. verzagt, ängstlich machen‹; offen zu 3.Belegblock:
3.
›jn. vor etw. zurückschrecken lassen, durch eingeflößte Furcht von etw. abhalten‹.Syntagmen:
jn. vom geld nemen a.
4.
›(Tiere) aufscheuchen‹; als Synekdoche auch: ›jagen‹.5.
›jn. läutern‹; wohl zu dem bei Trübner, Dt. Wb., a. a. O. belegten ›etw. mit Kaltem übergießen, plötzlich abkühlen‹; der Bedeutungsansatz ergibt sich aus dem Metaphernfeld: 2, 1.Belegblock:
Kehrein, Kath. Gesangb.
1, 320, 2
(Nürnb.
1631
): JEsu dein Blut besprenge mich, | Jesu dein Blut erleuchte mich, | Dein Blut von Suͤndn abschrecke mich, | Dein Blut von Suͤndn abwasche mich.