abrennen,
V.
unr., rückuml.
1.
›weg-, davonlaufen‹.

Belegblock:

Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Von stund gaben sy sich in die flucht und renten uber die steingrub ab.
2.
›jm. etw. mit plötzlicher Gewalt abgewinnen, entreißen‹.
Syntagmen:
jm. die stat / brücke, das flos / schif a.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
Disse vurß stat Menden wart nae der zit wederumb afgerant van greven Adolf.
Bell, G. Hager
410, 2, 11
(
nobd.
,
1595
):
Die christen jn abrenten | Die Brucken an Dem ort.
Ebd.
416, 2, 27
;
Wrede, Aköln. Sprachsch.
33b
;
3.
›sich (an jm.) festrennen, sich vergeblich (an jm.) versuchen, sich den Kopf (an jm.) einrennen‹; in der Wendung
die spies abrennen
›vergeblich gegen etw. ankämpfen‹.
Bedeutungsverwandte:
 3.

Belegblock:

Luther, WA (
1531
):
Gott machet sie zu schanden mit nerrischen reden, sie muͤssen sich selbs abrennen.
Ebd. (
1530
):
Also hat sich auch nott halben die sunde an Christo abgerennet.
Enders, Eberlin (
1523
/
4
):
als die erfarung gibt vnd wir sehen, das iederman die spieß am wort gots abrennet.
4.
›jn. vom Pferde stoßen‹; als Synekdoche: ›jn. niederstechen, töten‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1534
):
Da sach ich inn dem garten nieder | Das volck kurzweylen hin und wider. | Ein par sach ich mit scharpffen klennen | Wol gerüst ein ander ab-rennen.
Preuss. Wb. (Z)
1, 51
.